Moonlight | 12.04 AM (1×08)

Selbst für eine Serie über Vampire ist es wohl kein allzu gutes Zeichen, wenn man nach den ersten fünf Minuten schon weiß, dass der Täter ein Vampir ist. Was zeigt, dass „Moonlight“ zu diesem Zeitpunkt ein bisschen auf der Stelle tritt. Spoiler!

Beth ist bei der Hinrichtung des mehrfachen Mörders Donovan Shepherd dabei und freundet sich mit Audrey an, die als Kind den Mord an ihren Eltern beobachtet hat und seither in ständiger Angst lebt. Als sie nach der Hinrichtung einen Anruf von Shepherd erhält und ihn außerdem vor dem Fenster zu erkennen glaubt, bringt Beth Audrey zu Mick, damit dieser herausfindet, wer von Shepherds Anhängern dafür verantwortlich ist. Zwar kann er kurz darauf einen solchen dingfest machen, doch die Psychospielchen hören damit nicht auf, und bald findet Mick auch heraus, warum. Shepherd wurde kurz vor seiner vermeintlichen Hinrichtung in einen Vampir verwandelt. Und der will nun endlich sein Werk vollenden und Audrey töten.

Eindeutig eine der schwächsten Episoden, weil sie einfach zu vorhersehbar ist. Es ist viel zu offensichtlich, dass Shepherd ein Vampir sein muss, auch, weil es in dieser Serie leider fast immer um Vampire geht, was mittlerweile etwas müßig ist. Interessant ist aber, dass Beth auf diese Weise ihr eigenes Kindheitstrauma überwinden kann. Abgesehen davon aber ist die Folge ziemlich langweilig.

Ich muss gestehen, die Sache mit Beths Entführung hat mich zuletzt unheimlich verwirrt. Ich dachte, man hätte bereits in der ersten Folge angedeutet, dass sie sich daran erinnern kann, dass Mick sie gerettet hat, als sie letzte Woche so völlig ahnungslos war, war ich ehrlich irritiert. Doch wie Mick am Ende sagt, unbewusst wird sie es schon eine ganze Weile gewusst haben, dafür spricht auch, dass sie niemals Angst hatte, obwohl ihre Entführerin damals nicht geschnappt wurde. Ohne Mick wäre es ihr womöglich wie Audrey ergangen. Insofern kann ich natürlich verstehen, dass sie ihm dankbar dafür ist, dass er all die Jahre über sie gewacht hat, trotzdem fand ich es ein wenig unglaubwürdig, wie schnell sie darüber hinweggeht, dass er sie mehr oder weniger gestalkt hat. Ich an ihrer Stelle würde das jedenfalls mehr als gruselig finden und sicher nicht noch mit einem Küsschen belohnen. Aber versteh einer diese Beth …

10.20 AM. Mick wollte Schauspieler werden, hm, vor Erfindung des Digitalfilms ein geradezu masochistischer Berufswunsch für einen Vampir. Auch spannend: Er hat einen Koffer mit speziellen „Werkzeugen“ zur Vampirbekämpfung. So viel zum Thema Masochismus. Dass der Priester ein Vampir ist, war eine willkommene Überraschung, und als ihn Mick im Beichtstuhl zur Rede stellt, hatte das ein bisschen was von einem Exorzismus. Zumindest für Außenstehende. Die Szene auf dem Dach bei Sonnenaufgang, wenn auch wie gesagt unglaubwürdig, so doch wenigstens schön romantisch. Josef wurde schmerzlich vermisst. Und, woran man erkennt, dass jemand nur spielt, er sei bei jemand anderen zu Besuch: Er macht es sich mit Straßenschuhen auf einem Sessel bequem. Entweder das, oder er nimmt das mit dem „mi casa es su casa“ etwas zu wörtlich.

2 ½ von 5 stalkenden Bananen.

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