Elementary | Chinesische Medizin (1×09)

Einem Professor wird in beide Augen geschossen, alles deutet zunächst auf einen Mord in der chinesischen Glücksspielszene hin, als plötzlich der Assistent des Profs unter Verdacht gerät. Doch die Beweise sind ein bisschen zu auffällig, was Holmes misstrauisch macht. Ich warne wie immer vor Spoilern!

Holmes kränkelt vor sich hin, doch viel schlimmer als seine Grippe findet er die Langeweile. Da kommt der bizarre Mord an einem Professor gerade recht, auch wenn alles ein bisschen zu deutlich auf dessen Assistenten als Täter hinweist, der offenbar zudem noch eine Affäre mit der Frau des Opfers hatte. Watson versucht zunächst, Holmes‘ Grippe zu kurieren, zieht es dann aber doch vor, ihren Ex Liam im Gefängnis zu besuchen und ihre neu gewonnenen Ermittlerfähigkeiten zu nutzen, um ihn dort rauszuholen.

Auch wenn es meine Zusammenfassung des Inhalts vielleicht nicht vermuten lässt, ich fand die Folge gut. Sie war nicht herausragend, weil der Fall der Woche gerade bei näherer Betrachtung einiges an Glaubwürdigkeit verliert. (Wer arrangiert ernsthaft den Mord an sich selbst, um jemand anderen ins Gefängnis zu bringen? Und wer lässt sich dafür auch noch ausgerechnet in die Augen schießen?) Aber die Geschichte war insgesamt gut verpackt, deshalb kann ich darüber hinwegsehen. Einzig, dass Watson schon wieder ihr eigenes Ding macht, hat mich echt aufgeregt, ich dachte, die Idee der Show wäre ein Ermittler-Duo?!

Reden wir über Liam. Er ist eine interessante Ergänzung in Watsons Vergangenheit, weil seine Drogensucht als Erklärung dafür genutzt wird, warum sie sich nach ihrer Karriere als Chirurgin der Tätigkeit als Betreuerin gewidmet hat. Andererseits ist er nicht gerade ein gutes Beispiel für ihre Fähigkeiten, denn erstens ist er rückfällig geworden, und zweitens taucht er am Ende beim Entzug nicht auf, obwohl er’s versprochen hatte. Nicht, dass Holmes je einen Betreuer gebraucht hätte, aber das würde mir trotzdem zu denken geben. (Darf ich an dieser Stelle aber gleich eine Lieblingsstelle der Folge erwähnen? Als Holmes noch nicht weiß, dass Liam nie ein Patient von Watson war, fragt er sie, wie lange sie miteinander gearbeitet haben, bevor sie miteinander geschlafen haben. Das klang nämlich ein bisschen so, als würde er seine eigenen Chancen kalkulieren.)

Chinesische Notizen. Wieder einmal war der englische Originaltitel viel besser gewählt, weil er rückblickend bereits die Lösung verriet: „You do it to yourself“. Holmes funktioniert das Badezimmer zum Denkraum um, wo Watson nicht mehr duschen will, obwohl er eigentlich gar nichts dagegen hat, solange er das Klo deswegen nicht verlassen muss. Die fing so gut an, und dann wurde plötzlich ein schrecklich offensichtlicher und peinlicher Microsoft-Werbespot draus. Buh! „Erzählen Sie mir was, was ich noch nicht weiß.“ – „Ein Schweine-Orgasmus dauert 30 Minuten.“ Die Sache mit dem Tee, die war von vorne bis hinten genial. Erst Holmes‘ „nein, ich bin Brite, das ist kein Tee“, und dann Watsons Erklärung, dass die Wirkung wissenschaftlich bewiesen sei, bis hin zu stärkeren Erektionen. „Von Ihrer Mutter?!“ In solchen Momenten haben die Zwei echt eine Dynamik, warum die Autoren nicht konsequenter damit arbeiten, ist mir ein Rätsel. Ich mochte das „Bee“-Shirt von Holmes. Ach, und angesichts der Hochzeit von Frau Professor und dem Hiwi wirkte er irgendwie sehr reserviert, ist das nur mir aufgefallen?

4 von 5 Bananen mit Grippe.

Vorherige Folge
Nächste Folge
Zurück zur Staffelübersicht