iZombie | Grumpy old Liv (2×01)

„Until I’m human again, no more interpersonal relationships. I am all business. I’m one of the riders of the Apocalypse, leaving pestilence and misery in my wake.“

Es ist einsam geworden für Liv, denn nicht nur Major und Peyton haben das Weite gesucht, auch ihre Familie hat sich von ihr abgewandt. Als sie daher das Hirn eines mies gelaunten Rentners isst, kommt ihr dessen Grummeligkeit gerade recht, um sich so richtig schön im Selbstmitleid zu suhlen. Spoiler im Anmarsch!

Drei Monate sind seit den Ereignissen der letzten Folge vergangen, und mit ihren Entscheidungen hat sich Liv keine Freunde gemacht. Da sie ihrem schwerverletzten Bruder kein Blut spenden konnte und er daher nur durch viel Glück überlebt hat, haben er und auch ihre Mutter sich von ihr abgewandt, ebenso Major, den sie erst zum Zombie machte und schließlich wieder heilte. So beschließt Liv, sich ganz auf die Arbeit zu konzentrieren, und da kommt der Fall eines von seinem Auto zerquetschten Rentners mit vielen Feinden gerade recht.

Wer sich noch meiner Kritik zum Staffelfinale entsinnt, weiß, wie begeistert ich von der Leichtigkeit war, mit der „Blaine’s World“ alle Plots der ersten Staffel zusammenführte. Wann immer eine Serie so viel Virtuosität beweist, bin ich misstrauisch und liege damit auch meistens richtig, doch zumindest mit dieser Eröffnungsfolge bleibt sich „iZombie“ absolut treu. Natürlich ist es schwer, auf die großen Enthüllungen nun wieder Alltag folgen zu lassen, doch „Grumpy old Liv“ ist mitnichten nur der Fall der Woche, sondern illustriert sehr treffend die Nachwirkungen des großen Knalls.

Das Erfreuliche ist, dass die Serie die Konsequenzen nicht einfach ignoriert. Es ist durchaus nachvollziehbar, dass Major mehr denn je zerrissen ist, was Liv betrifft. Als sie ihn zum Zombie machte, rettete sie ihm das Leben, und als sie ihn heilte, rettete sie ihn ein zweites Mal. Dass aktuell dennoch Funkstille herrscht, ist denke ich ganz normal und wird kein Dauerzustand bleiben, da bin ich mir relativ sicher. Das zeigt sich bereits, als Vaughn Du Clark ihn mehr oder weniger vor die Wahl stellt, Liv gleich zu töten oder erst mal alle anderen Zombies auf der Liste abzuhaken. Ich hoffe, dass er am Ende seines Kreuzzugs noch in der Lage sein wird, Gut von Böse zu unterscheiden.

Was mich nahtlos zu Blaine führt, der sein Leben als Normalsterblicher wiederaufnehmen musste und sichtlich das Beste daraus macht. Es ist Ironie sondergleichen, dass er nun als Bestatter tätig ist, denn einerseits kann er damit seine Untergebenen weiterhin an der kurzen Leine halten, andererseits ist es die perfekte Tarnung für sein eigenes Vorhaben. Er wird sich vermutlich auch denken, warum hab ich mir überhaupt den Stress gegeben, Leute einzeln in Zombies zu verwandeln, wenn das mit der Utopium-Droge viel schneller und in größerem Ausmaß verwirklicht werden kann.

„Her name is New Hope, not Final Hope. You know this. If I wanted to give her a depressing name, I would have gone with Phantom Menace.“ Livs neue Mitbewohnerin Gilda ist Vaughn Du Clarks Assistentin, das wird böse enden – für Gilda. Liv hat Major für den Abend, als das Gemetzel im „Meat Cute“ stattgefunden hat, ein Alibi gegeben. Die Idee, dass sowohl Blaine als auch Major jetzt Zombies spüren können, ist vielleicht die genialste überhaupt. Und überhaupt alle Dialoge von Liv unter dem Einfluss des fiesen Rentners waren zum Kringeln.

3 ½ von 5 grummeligen Bananen.

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