iZombie | Zombie Bro (2×02)

„What happened to Caesar?“
„Oh, he came, he saw, he was stabbed several times in succession with a sharp cylindrical object.“

Ein Student wird bei einer Party inmitten von Verbindungsbrüdern erstochen, ohne dass es jemand merkt. Während sich Liv den hirnlosen Vergnügungen hingibt, die sein Hirn sie lieben lehrt, versucht Ravi mit Majors Hilfe, an Utopium zu kommen, um ein neues Heilmittel zu entwickeln. Spoiler!

Bei einer Party im Verbindungshaus wird ein Student erstochen, ohne dass es jemand mitbekommt. Unter dem Einfluss seines Gehirns gestalten sich die Ermittlungen allerdings mehr als schwer, da Liv nunmehr viel größeres Interesse an sinnlosen Besäufnissen hat als an der Aufklärung des Falls. Derweil überredet Ravi Major, ihn in einen Club zu begleiten, um Utopium auszuprobieren, was Ravi nicht den erhofften wissenschaftlichen Nutzen, Major hingegen auf den Geschmack bringt.

Ich kann eigentlich gar nicht oft genug sagen, wie unglaublich beeindruckend es ist, dass „iZombie“ die dunkelsten Plots und die wahnwitzigsten Szenen zu einem harmonischen Ganzen zusammenführt. Der Fall der Woche, bei dem Liv glaubte, einfach nur den uncoolsten Studenten in der Verbindung finden zu müssen, entpuppt sich schließlich als echtes Drama, bei dem ein junger Mann den Tod seines Vaters rächen möchte und am Ende den Falschen tötet, der nur zufällig den gleichen Namen trägt. Gleichzeitig ist „Zombie Bro“ unbestritten die wohl witzigste Folge bis dato.

Am erstaunlichsten ist dabei zweifellos die Entwicklung von Major. Vom Ex-Verlobten mit dem Herz aus Gold zum Zombiejäger und Drogensüchtigen in nur einer Staffel, das muss ihm erst mal einer nachmachen. Es ist durchaus nachvollziehbar, warum ihm Utopium am Ende so reizvoll erscheint, denn die Droge lässt ihn den Schmerz seiner derzeitigen Existenz vergessen. So ehrenvoll die Aufgabe auch ist, Zombies zu jagen, als er letzte Woche den Familienvater aus dem Verkehr zog, tat er das nicht, um eine unmittelbare Gefahr zu beseitigen, stattdessen hat er zwei Kindern ihren Vater genommen, und es ist eben das, was ihn verfolgt. Es ist vielleicht auch das, was ihn immer wieder zu Liv zieht und gleichzeitig abschreckt. In ihr sieht er mehr als in anderen die Person, die sie vorher war, aber er kann andererseits nicht einfach so tun, als wäre sie noch die Frau, die er einmal geliebt hat. Die er noch immer liebt? Das Schlimme an dieser Geschichte ist, dass ich als Zuschauer ihn total verstehen kann, aber gleichzeitig wütend bin, wenn ich sehe, dass er zulässt, dass sich Liv um ihn kümmert, als es ihm schlecht geht, und sie am nächsten Tag aber nicht einmal mehr sehen will. Sie hat was Besseres verdient.

Doch zu den erfreulicheren Ereignissen dieser Folge … Die Bromance zwischen Ravi und Major ist episch und vielleicht die beste Freundschaft, die ich seit langem im Fernsehen erlebt habe. Ihr Ausflug in den Club, wo sie erst etwas ratlos sind, wie sie an Drogen kommen sollen (Major ist mehr der Mann für die Waffen), und später dann auf der Tanzfläche völlig ausrasten – großartig. Und plötzlich ist Liv die Verantwortungsbewusste, die die beiden auflesen und Ravi ausreden muss, sich „matching tattoos“ stechen zu lassen. Man merke übrigens auf, denn dass Major Livs Handy aus dem Auto schmeißt, war definitiv keine Reaktion im reinen Drogenrausch. Vielmehr wird sie ja tatsächlich abgehört, was er ihr aber aus unerfindlichen Gründen nicht sagen kann oder will.

Dass Blaines Bestattungsunternehmen „Shady Plots“ heißt, ist mir peinlicherweise erst jetzt aufgefallen, ich find’s aber fesch. Derweil tut er weiterhin alles, um seiner hinterhältigen Natur gerecht zu werden und sich einen Namen als führender Drogendealer der Stadt zu machen. (Auch wenn das bedeutet, den bisherigen zu töten.) Und wir erfahren, dass der Apfel nicht weit vom Stamm gefallen und sein Vater mindestens genauso unausstehlich ist. Außerdem ebenfalls ein Zombie, offenbar war er der Erste, den Blaine verwandelt hat. Von dieser schrägen Beziehung möchte ich auf jeden Fall mehr sehen.

„Right now I’ve got one word in my brocabulary, and that word is justice. I am going on the vision quest of all vision quests. I will not rest until I find the bastard who – BEER PONG!!!!” Das Bild eines geschminkten Ravi mit „FART“ auf der Stirn werde ich so bald nicht vergessen. „Beard glitter… is this a trend I should know about?“ Und dann die Skelette in verfänglicher Pose im Hintergrund! Man muss Rose McIver dafür verehren, dass sie ein Kleid tragen kann, dass nur aus Absperrband besteht. „Everyone looks like a drug dealer in this lighting.“ Als Ravi seine zusammenhanglosen Aufzeichnungen abhört, um „field notes“ zu verfassen. Wie lange kann Liv Clive wohl noch im Unklaren lassen? Irgendwann muss doch selbst ihm mal auffallen, dass sich ihre Persönlichkeit ständig wandelt: „You’re like that box of chocolates from ‚Forrest Gump‘. I never know what I’m going to get.“ – „You’re getting chocolate, bro.“

5 von 5 Bananen mit Glitter.

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