„You’re insane.“ – „No, I’m the devil.“ Ein Mischwesen treibt sein Unwesen in Sleepy Hollow, und das Team findet heraus, dass es sich dabei um den sagenumwobenen Jersey Devil handelt. Achtung, Spoiler!
Abbie und Ichabod untersuchen einen Tatort, an dem die Opfer offenbar von drei verschiedenen Tieren angegriffen wurden. Ichabod erinnert sich der Legende vom Jersey Devil, einem Mischwesen, das einmal der Alchimist Japheth Leeds war, der Experimente an sich selbst durchführte. Schlimmer noch, er scheint dem Hidden One treu ergeben zu sein und ist entschlossen, dessen alte Macht wiederherzustellen.
„Sleepy Hollow“ entwickelt sich für mich immer mehr zu einem Ärgernis, mit dem ich mich hier jede Woche aufs Neue herumschlagen muss. Und das nicht etwa, weil die Serie so furchtbar schlecht wäre, sondern weil sie an vielen Stellen immer noch vieles richtig macht, was die Schwächen umso deutlicher zutage treten lässt. Das Konzept vom Monster of the Week ist mittlerweile jedenfalls ermüdend und bringt den eigentlichen Plot nur quälend langsam voran.
Bevor ich mich also dem Jersey Devil widme, möchte ich stattdessen auf Abbie fokussieren, weil eben gerade das viel spannender ist. Noch bin ich mir nicht ganz sicher, aber es scheint so, als sei sie nicht besessen, sondern habe sich einfach in diesen Wahn mit der Rune hineingesteigert. Als sie sich Ichabod am Ende der Folge endlich anvertraut, erklärt sie, dass es eben dieses Zeichen war, das ihr während des Jahres, in dem sie in den Katakomben gefangen war und weder schlafen noch träumen konnte, Ruhe und Frieden gegeben hat. Überfordert mit dem Alltag nach ihrer Rückkehr, schien es ihr folglich nur natürlich, sich der Rune erneut zuzuwenden. Viel wichtiger aber ist, sie bittet Ichabod um Hilfe.
Während Ichabod und Abbie wieder näher zusammenrücken, ziehen bei Jenny und Joe die ersten Wolken auf. Das Vorhaben, den nächsten Schritt zu tun, nimmt Joe ein bisschen zu ernst und tauscht Jennys maroden Wohnwagen gegen ein neues Luxusmodell aus, was sie verständlicherweise nicht so lustig findet. Am Ende bringt er die alte Klapper zurück und es herrscht wieder Friede zwischen den beiden, insofern war dieser Plot jetzt nicht so wahnsinnig produktiv.
Einer der wichtigsten Brocken umfasst ein Flashback, in dem wir endlich erfahren, wie es zur Allianz zwischen Pandora und dem Hidden One kam. So gab es eine Zeit, als Götter die Welt beherrschten und nur der Hidden One verborgen im Untergrund lebte. Seine Aufgabe war es, eine Box zu bewachen, die alles Böse enthielt, das die Götter dort eingesperrt hatten. Pandora war eine der Dienerinnen der Götter und besonders angetan vom Hidden One. Um ihn aus seinem Exil zu befreien, stahl sie die Box und entließ das Böse daraus, worauf alle anderen Götter vernichtet wurden. Die Menschen aber wandten sich gegen den Hidden One und sperrten ihn ein.
Was nun den Jersey Devil betrifft, so zeigt diese Geschichte leider, dass die Autoren der Serie mittlerweile sehr einfallslos geworden sind. Prägte die erste Staffel noch eine starke Quellentreue, was zu teilweise überragend guten Folgen führte, die einen frischen Blick auf alte Legenden erlaubten, schnappt man sich nunmehr offenbar nur noch den Namen und macht dann irgendwas draus, was irgendwie dem Plot dient. Wen es also interessiert, kann hier die Geschichte hinter dem Jersey Devil nachlesen.
„My god, had I known you were still alive, we’d have had sherry and darts Friday nights.“ Ichabods Antrag auf die amerikanische Staatsbürgerschaft wurde abgelehnt, weil er das abschließende Interview verpasst hat. Der gemeinsame Brunch der Vier war süß, vor allem das Gespräch zwischen Jenny und Ichabod, die sich beide gleichermaßen Sorgen um Abbie machen. Der antike Filmprojektor mit Wachsrolle kam mir etwas sehr zufällig vor, gab es solche Geräte wirklich?
2 ½ von 5 im Untergrund lebenden Bananen.