„Everyone lies. It’s a coping mechanism, a key survival trait. Show me someone who always tells the truth and I’ll show you a weirdo. But maybe the most dangerous lies are the ones we tell ourselves.“
Während Ravi und Major nach den Utopium-Leichen suchen, entdecken sie die Leiche eines erschossenen FBI-Agenten, der offenbar ein pathologischer Lügner war. Major hilft Lügen derweil nicht mehr weiter, als ihn einer von Blaines Männern als „Chaos Killer“ enttarnt. Achtung, Spoiler!
Bei ihrer Suche nach den Leichen mit Utopium finden Major und Ravi einen anderen Toten, der sich als ermordeter FBI-Agent herausstellt, der für Mr. Boss gearbeitet hat. Der Fall erweist sich als äußerst kompliziert und zeigt erstmals das weit verzweigte Netz von Verschwörungen auf, in die Seattle verstrickt ist, wobei auch Drake nicht besonders gut weg kommt. Einer von Blaines Männern erwischt unterdessen Major auf frischer Tat, und um sein eigenes Leben zu retten, weiht er Blaine daraufhin in sein Geheimnis mit den tiefgefrorenen Zombies ein. Blaine erkennt darin eine Möglichkeit, eigene Feinde loszuwerden, und bietet Major eine Zusammenarbeit an.
Mittlerweile bin ich mit den komplizierten Plots, die uns „iZombie“ präsentiert, heillos überfordert. Immerhin, den Texten anderer Reviewer nach zu urteilen, bin ich zumindest diese Woche nicht die Einzige, denn „The Whopper“ fährt eine unendlich lange Liste von Verdächtigen auf, die am Ende aber nur dazu dienen, die Hauptplots der Serie voranzutreiben. Ich bin mir nicht mal sicher, ob die Frage, wer den FBI-Mann ermordet hat, überhaupt beantwortet wurde. Das ist einerseits ein wenig schade, auf der anderen Seite zeigt diese Folge aber auch sehr deutlich, dass die kleinen Antworten ohnehin unwichtig sind, weil es jetzt die großen sind, die zählen. Und von denen gibt es diesmal eine Menge.
Fangen wir bei der entscheidenden Entwicklung an: Blaine findet den „Chaos Killer“ Major. Es ist geradezu herzig anzusehen, wie sich die anfänglichen Drohungen, ihn in einen Zombie zu verwandeln und im See zu versenken, zu einer für beide nützlichen Zusammenarbeit führen. Klar hat Major kaum eine andere Wahl, aber selbst er wird einsehen, dass die Sache für ihn nun deutlich einfacher geworden ist – solange Vaughn Du Clark nicht herausfindet, dass er ein doppeltes Spiel spielt. Blaine sieht darin wiederum die Möglichkeit, einige seiner nervigeren Kunden loszuwerden. Und natürlich eine, seinen Vater wiederzukriegen, der gerade erst sein gesamtes Vermögen seiner Haushälterin vermacht hat. Die Szene, in der er perfekt geschminkt seinen gerade erst aufgetauten Vater begrüßt und ihm erzählt, dass er vierzig Jahre eingefroren war und die Zombie-Apokalypse verpennt hat, die war Gold wert.
Das große Thema dieser Folge waren Lügen, aber wenn ihr meine Reviews verfolgt, wisst ihr, dass das eigentlich das durchgehende Thema der Serie ist. Liv hat Familie und Freunden einige Lügen auftischen müssen, als sie ein Zombie wurde, aber das geschah zu ihrem eigenen Schutz. Die Geschichten, die sie unter dem Einfluss des Gehirns des pathologischen Lügners Carp erzählt, sind vergleichsweise harmlos und sorgen in der Folge für den Humor. Dennoch zeigen gerade diese auffälligen Lügen sehr deutlich, wie gut Liv gelernt hat, ihre Lebenslügen zu tarnen. In dem Zusammenhang fand ich es übrigens auch aufschlussreich, dass Major direkt zu Liv geht, nachdem er von Blaines Geschäften erfahren hat, um ihr Vorwürfe zu machen, weil sie ihm nichts davon erzählt hat. Ausgerechnet Major!
„What’s the Missy Elliott song? ‚Cerebellum don’t fail me now‘?“ Natürlich lauscht Ravi bei der Suche nach den Leichen einem Podcast über Kylo Ren, während Major Folkmusik hört! Erst kann Major Clive wegen der „Meat Cute“-Sache abwimmeln, dann landet er bei Blaine auf einem Überwachungsfoto, shit happens. Der titelgebende „Whopper“ bezieht sich bestimmt auch auf Livs Gehirn-Burger, bezeichnet im Englischen aber vor allem ein „Mordsding“, was hier eher den verwinkelten Fall meinen dürfte. Interessant, Clive hat durchaus gemerkt, dass sich Livs Persönlichkeit denen ihrer Opfer annähert, er denkt aber, das sei eine spezielle Technik, um sich in sie hineinzuversetzen. Drake ist wohl doch kein so toller Kerl, wie er Liv weismachen wollte, aber hat er Mr. Johnson nun umgebracht oder nicht? Darauf kriegen wir keine Antwort. Ravis Zombie-Ratte New Hope stirbt, das sind keine guten Aussichten für Major und Blaine. Apropos, die grandiose Songwahl zur Grabungsaktion („One more Day“ aus „Les Miserables“) könnte andeuten, dass ein paar Figuren in der zweiten Staffelhälfte ins Gras beißen.
4 von 5 verlogene Bananen.