iZombie | Wag the Tongue slowly (3×04)

„The thing you should know right off the top, Cheryl was a huge gossip.“

Tratschtante Cheryl stirbt auf mysteriöse Weise – und praktisch das ganze Büro hatte ein Motiv. Vorsicht, Spoiler!

Clive und Liv untersuchen den Fall der Büroangestellten Cheryl, die offenbar während eines Feueralarms an einem mit Utopium versetzten Joghurt gestorben ist. Schnell zeigt sich, dass Cheryl eine echte Tratschtante war und an ihrem Arbeitsplatz eine Menge Feinde hatte, die alle als potenzielle Mörder in Betracht kommen. Major hat derweil endlich eine heiße Spur, was Natalies Verbleib angeht, und überredet den in Selbstmitleid zerfließenden Ravi zu einer Überwachung. Und Blaine quartiert sich bei Peyton ein, damit sie ein Auge auf ihn haben kann, während sie darauf warten, ob Ravis Mittel gegen Amnesie wirkt.

Ich hasse es, mich zu wiederholen, aber ich werde mit dieser Staffel einfach nicht warm. Für sich genommen war jeder der Plots dieser Folge hinreichend interessant, doch in Kombination ergab sich daraus für mich kein stimmiges Ganzes. Liv, die dank Cheryl-Hirn zum Gossip Girl mutiert und damit vor allem Ravi nervt, war amüsant, aber der Fall an sich fiel eher durchschnittlich aus.

Fand ich das Love-Triangle anfangs noch amüsant, ist meine Begeisterung mittlerweile doch etwas abgeflaut. Vielleicht, weil ich Peyton nicht verstehe. Es ist ja ein immer wieder in der Fiktion thematisiertes Dilemma, ob jemand, der sein Gedächtnis verloren hat, noch für seine Taten der Vergangenheit verantwortlich ist. Peyton reagiert emotional und lässt den Gedanken einfach nicht zu, dass Blaine noch immer dieselbe Person ist. (Wieso diese so komplett anders ist als mit Erinnerungen, ist übrigens etwas, was ich nach wie vor nicht verstehe.) Die Person, die das Leben einer ganzen Menge Menschen in ihrem Umfeld ruiniert hat. Unabhängig davon kann der Plot um die Amnesie eigentlich nur noch in einer Antiklimax enden oder es stellt sich doch noch heraus, dass Blaine nur spielt. In jedem Fall ist Major am Arsch.

Auch Major ist so eine Figur, die ich gelegentlich gründlich durchschütteln möchte. Ist das Todessehnsucht? Sein Zustand wird immer schlechter und Ravi redet ihm ernsthaft ins Gewissen, das Heilmittel zu nehmen – ungeachtet der Konsequenzen. Stattdessen steigert er sich in seine Suche nach Natalie hinein, und das nur, weil er ihr ein Versprechen gegeben hat. Ist es wirklich das oder flieht er vor etwas? Betrachtet er das als Sühne für seine Verfehlungen? Sein Grinsen, nachdem er zusammengeschlagen wurde, war einfach nur absurd, und wenn Ravi nicht so sehr mit sich selbst beschäftigt wäre, hätte er gemerkt, dass Major seine Intervention nicht ernst nimmt und dann eben alleine weitermacht.

Für Ravi fehlen mir sowieso die Worte, wie der sich gehen lässt, ist nicht mal mehr lustig. Er tut so, als habe sich die ganze Welt gegen ihn verschworen, dabei hat er sich alles, aber auch wirklich alles selbst eingebrockt. Und ehrlich gesagt fand ich es äußerst vielsagend, dass alle seine Freunde das auch als genau das behandeln, was es ist: kindisches Selbstmitleid.

„Seriously, Janet, get it together.“ Das kollektive „aaaa“ von Liv und Clive, als sie erfahren, dass Cheryl eine Tratschtante war, war absolut goldig. Ich hätte ja zu gerne die Unterhaltung gehört, die dazu geführt hat, dass Peyton schließlich in einem Sarg probeliegt. Hat Natalie das Heilmittel von Major angenommen? Wichtiger noch, hat sie es auch benutzt? Und hat sich Major wenigstens Ersatz bei Ravi geholt, falls es bei ihm selbst heikel wird? Liv und Clive finden auch wieder eine Spur im Fall Wally, aber auch die bringt sie nicht wirklich weiter.

2 ½ von 5 in Selbstmitleid zerfließenden Bananen.

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