Prairie erzählt, wie sie von Russland nach Amerika kam und von den Johnsons adoptiert wurde. Und, unter welch ungünstigen Umständen sie schließlich Homer begegnete. Spoiler!
Prairie/Nina setzt ihre Erzählung fort, wonach ihr Vater ihr Überleben geheim hielt und sie nach Amerika brachte. Doch bevor er selbst nachkommen konnte, starb er, und sie kam zu einer Tante, die sie nur zu gern hergab, als das Ehepaar Johnson sie adoptieren wollte. Prairie aber war überzeugt davon, dass ihr Vater noch lebt, worin sie ihre prophetischen Träume bestärkten, während ihre Adoptiveltern lieber auf den Arzt hörten, der von einer schwerwiegenden Psychose sprach und Prairie für die nächsten vierzehn Jahre unter Drogen setzte. Bis sie eines Tages einfach wegging, um ihren Vater in New York zu treffen – und dort stattdessen Dr. Hunter Hap begegnet, der zum Thema Nahtoderfahrung forscht.
Der Großteil der Folge besteht aus Rückblenden, was zwar dazu führt, dass die Figuren der Gegenwart vergleichsweise blass bleiben, uns erzählerisch aber enorm voranbringt. Immerhin kennen wir nun den Teil der Geschichte, der Prairies Verschwinden betrifft, aber auch, wie sie von Nina zu Prairie wurde. Es wirkt fast symbolisch, wenn ihre Adoptiveltern ihr einen neuen Namen geben und von einem Neuanfang sprechen, denn gleichzeitig kann Nina ihre Vergangenheit nicht vergessen, sie verfolgt sie bis in ihre Träume.
An dieser Stelle wäre es leicht, sich darauf zu stürzen, dass Prairie an einer psychischen Krankheit leidet, es würde so vieles wunderschön erklären. Wäre da nur nicht ihre Blindheit und die wundersame Heilung davon. Gehen wir also davon aus, dass sie tatsächlich gewisse Fähigkeiten besitzt, dass sie, wie Hap erklärt, eine Nahtoderfahrung hatte und mit einer Begabung zurückgekehrt ist. Hier eröffnen sich die wirklich spannenden Fragen: Wohin ist sie nach ihrem Tod gegangen? War die Frau, der sie begegnet ist, nichts als eine Erfindung ihres sterbenden Gehirns? Oder hat sie wirklich eine Grenze überschritten, im wörtlichen Sinne?
„Take me with you. Study me!“ Freilich ist Prairie erschreckend naiv, wenngleich das vielleicht auch daraus resultiert, dass ihre Eltern sie immer derart in Watte gepackt und vor der Welt behütet haben. Sie trifft Dr. Hunter Hap, einen Wissenschaftler, der genau die richtigen Worte findet, um einerseits ihrem Ego zu schmeicheln und sie andererseits neugierig genug zu machen, dass sie ihn schließlich bittet, sie mitzunehmen. Wer ist Hap? Ist er überhaupt Wissenschaftler oder einfach nur ein Psychopath, der seine ganz eigene Form von Entführung entwickelt hat?
„Did you die and come back to life?“ Waren es damals schon Ninas besondere Fähigkeiten, die Nancy davon überzeugt haben, dass sie lieber sie als ein Baby adoptieren möchte? („This child is special.“) Steve und Jesse suchen online nach Hinweisen, dass Prairies Geschichte stimmt. Haps Telefon war manipuliert, oder? Sie hatte nie eine Chance, ihre Eltern zu erreichen …
4 ½ von 5 Bananen im Glaskasten.