The Orville | If the Stars should appear (1×04)

„Some people refuse to accept an irrefutable truth simply because that truth puts them in the wrong.“


Die Crew der Orville entdeckt ein im All treibendes Raumschiff und findet darin eine ganze Welt. Spoiler!

Die Orville trifft auf ein gigantisches Raumschiff, das offenbar schon seit zweitausend Jahren antriebslos durchs All driftet und in eine Sonne zu stürzen droht. An Bord stellen sie fest, dass es sich um ein Bio-Schiff handelt, das eine ganze Welt beherbergt, dessen Bewohner jedoch nicht die geringste Ahnung haben, dass sie sich auf einem Raumschiff befinden. Während Mercer die „Reformer“ kennenlernt, die daran glauben, dass es etwas jenseits ihrer Welt geben muss, fällt Grayson in die Hände des Demagogen Hamelac, der sie foltert, um zu erfahren, woher sie kommt.

„If the Stars should appear“ ist der erste, wenngleich verschmerzbare Einbruch im Niveau der hier erzählten Geschichten. Und das ist schade, denn die Idee einer Zivilisation, die zu den Sternen aufbricht, nur um dann zu vergessen, dass sie durchs All fliegt, gewissermaßen eine Evolution in umgekehrter Reihenfolge durchmacht, die entbehrt nicht einer gewissen tragischen Poesie. Mein Problem mit dem Plot war, dass er zu jeder Zeit absolut vorhersehbar war und auch die Auflösung keinerlei Originalität aufwies. (Abgesehen von Liam Neesons Cameo.)

Die Folge ist darüber hinaus auch die vielleicht „Star Trek“-typischste, die sich die Serie bisher erlaubt hat. Diese Geschichte hätten wir mit nur wenigen Änderungen auch bei „The Next Generation“ sehen können, und damit stellt „The Orville“ sein Licht im Grunde selbst unter den Scheffel. Für einen Augenblick hatte ich Hoffnung, als sie Hamelac niederschossen und es den Eindruck machte, dass sie unverrichteter Dinge gehen, weil ihre Hilfe nicht gewünscht ist. Aber in guter alter Sternenflottenmanier helfen sie natürlich trotzdem. Weil halt.

Natürlich sollte man auch über die Logik nicht allzu sehr nachgrübeln. Grayson behauptet an einer Stelle, dass auch die Geschichte der Erde hier und da etwas verschwommen ist – was ein erschreckend unangebrachter Vergleich ist. Diese Leute haben es versäumt, das essenzielle Wissen weiterzugeben, dass sie sich auf einem durchs All treibenden Raumschiff befinden und Hilfe benötigen, um ihre Mission fortsetzen zu können. (Liam Neeson hatte also irgendwann keine Lust mehr und hat sich auf einer Farm zur Ruhe gesetzt, schätze ich.) Ein treffendes Äquivalent dazu wäre allenfalls, dass die Menschen vergessen, dass die Erde rund ist und um die Sonne kreist!

Zwischen Bortus und Klyden hängt derweil der Haussegen schief, wenngleich die Gründe dafür nicht thematisiert werden und die Szene eigentlich nur für den Humor da ist. Es ist aber sicher kein Zufall, dass Bortus auf Abstand geht und lieber Überstunden macht als sich um seinen Partner und das Baby zu kümmern. Herzig hingegen ist, dass Klyden wie eine frustrierte Hausfrau reagiert, Eis in sich reinschaufelt und Liebesfilme guckt.

„Boom, Bitch!“ Erneut dieser Realismus, als die Feststellung, dass sie sich am Rande des erforschten Universums befinden, nur für Langeweile sorgt. Die Anspielung auf Central Perk, als Hamelac Grayson nach ihren „friends“ fragt, funktioniert gerade noch so, in ein paar Jahren sicher schon nicht mehr. Mercers nervöser Smalltalk im Aufzug. Und sein Literaturwissen ist absolut beeindruckend! Erwähnte ich Liam Neeson?

2 ½ von 5 Bananen mit Eis.

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