The Magicians | The Tale of the Seven Keys (3×01)

„I just really loved doing magic. And I was good at it.“


Nachdem die Magie für die Menschen abgestellt wurde, versucht jeder auf seine Weise, einen Sinn in diesem neuen Leben zu finden. Spoiler!

I am indeed a guy with not much choice

Jeder geht anders mit dem Verlust der Magie um. Während Penny die besonderen Eigenschaften der Bibliothek nutzt, um seinen sicheren Tod hinauszuzögern, und Kady auch noch nach dem kleinsten Strohhalm greift, versinkt Josh in Selbstmitleid. Quentin glaubt, dass mehr hinter Julias verbliebenen Rest Magie stecken könnte, und ist entschlossen, sich in der Hierarchie der Götter bis zu jemanden vorzuarbeiten, der ihnen helfen kann. Derweil stehen Eliot und Margo in Fillory unter der Knute der Elfen, doch Eliot erhält überraschend eine Einleitung zum größten Abenteuer seines Lebens.

Viele kleine Plots

Manch einer wird sich vielleicht daran erinnern, was mich an der letzten Staffel am meisten gestört hat: Es waren die zahllosen Plots, die sämtliche Figuren in eigene kleine Geschichten verwickelt haben. Das Traurige daran ist, dass die Autoren nichts dazugelernt zu haben scheinen, denn auch die vierte Staffel konfrontiert uns gleich zu Beginn wieder mit einem Haufen Ideen, die zwar alle irgendwie zusammengehören, aber dazu führen, dass die Folge ohne erkennbare Dramaturgie von Szene zu Szene springt. Diese Unruhe in der Erzählung tut dem Ganzen wirklich nicht gut und ist ein übliches Problem von Ensemble-Serien, das aber auch schon mal eleganter gelöst wurde.

„You showed me that there’s a fight to fight. Now I’m the official sidekick to whatever it turns out you are, so get used to it.“

Von Helden und Helfern

Meine Theorie, warum Julia noch einen Rest Magie besitzt, lautete bereits im Finale, dass sie womöglich nicht mehr vollständig menschlich ist. (Denn nur die Menschen können nicht mehr zaubern, alle anderen Wesen sind davon nicht betroffen.) Was tatsächlich der Grund ist, wird diesmal nur angerissen und hoffentlich in Zukunft noch weiter thematisiert, vorerst hat Julia auf diese Weise in Quentin einen Sidekick gewonnen. Ich glaube, den meisten entgeht, wie sehr sich darin die Entwicklung von Quentin als Charakter manifestiert. Als die Serie begann, glaubte er noch fest daran, selbst der Held zu sein – und musste auf die unangenehme Tour lernen, dass andere weitaus mehr Macht besitzen als er. Er erkennt Julias Überlegenheit unumwunden an, obwohl nicht mal sie selbst das tut, und er möchte darauf aufbauen. Der Ansatz ist natürlich recht wage, aber wenn wir dadurch noch mehr solch schräger Götter sehen, dann immer her damit!

Die Natur der Magie

Ein gänzlich anderer Ansatz wird mit der Maschine von Mayakovsky verfolgt. Ich erinnere mich nurmehr dunkel an eine Art Batterie, mit der er Magie zu speichern hoffte, doch was war Ergebnis dieses Experiments? Und überhaupt, wie lange würde diese gespeicherte Magie reichen? Sollten sie indes eine Möglichkeit finden, Magie künstlich zu erzeugen, widerspräche das der Grundprämisse der Serie, wonach Magie ein göttliches Überbleibsel ist. (Gleichzeitig wäre es eine unheimlich spannende Entwicklung, weil es eine gewisse Emanzipation der Menschen bedeutete.)

Henry: „I cannot stop my students from searching, but we are a school, we still teach here. It is perhaps more important than ever. If they don’t learn it, I fear no one will ever again. Do you understand?“
Irene: „I fear that, too, but if you don’t find them something, the board is gonna close down Brakebills. You have to give them something, Henry. Quickly.“

I send you on an epic quest

Meine größte Hoffnung für diese Staffel liegt auf dem großen Abenteuer, das Eliot bestehen soll, denn es klingt an, dass er dafür alle seine Freunde benötigt. Und wenn frühere Staffeln unter einem gelitten haben, dann darunter, dass die Figuren so selten zusammengearbeitet haben. Abgesehen davon braucht Eliot dringend einen Erfolg, denn seine Herrschaft von Fillory war bisher gelinde gesagt ein einziges Desaster. Übrigens bin ich noch immer ein großer Fan der Dynamik zwischen ihm und Margo, und dass die beiden auf einer Wellenlänge liegen, zeigt ihre kodierte Unterhaltung auf Basis von Serien, Filmen und Büchern. (Abgesehen davon ist die Szene einfach nur urkomisch. Die beste „Buffy“-Episode? Nein, die andere!)

The Tale of Seven Notes

• Eliots Frau tat mir ein bisschen leid, sie wiegt als Baby-Ersatz in dieser Folge einen Baumstumpf und später ein Kaninchen.
• Apropos, die Nachrichten-Kaninchen waren der Brüller!
• „I am the great cock!“ Die Synchron-Autoren sind nicht zu beneiden, diesen Wortwitz um peacock = Pfau kann man nicht übersetzen.
• Ein leeres Buch ist immer ein guter Anfang für ein gutes Rätsel.
• Ich muss gestehen, ich hab Alice nicht vermisst in dieser Folge, aber ich fürchte, mit ihr bekommt diese Staffel noch einen weiteren Plot zu viel.
• Oh, und Vampire? Scheint es in diesem Universum auch zu geben, obwohl sie kein bisschen wie Vampire aussehen.
• Hey, ich hab wirklich versucht, um des Titels willen sieben kleine Anmerkungen zu finden, aber mehr gibt die Folge einfach nicht her!

2 ½ von 5 Party-Bananen.

Vorherige Folge
Nächste Folge
Zurück zur Staffelübersicht