The Magicians | A Flock of lost Birds (4×01)

„The moment that I found out magic was real was the moment that I discovered who I am.“

Trotz des Zaubers, der ihre wahre Identität verschleiert, finden unsere Helden wieder zusammen und versuchen herauszufinden, was eigentlich vor sich geht. Spoiler!

I haven’t been this confused since I woke up in bed with Banksy

Obwohl die Bibliothekare die Macht über die Magie übernommen haben und sie streng rationieren, hat sich der Alltag in Brakebills nur wenig verändert. Noch immer werden neue Studenten ausgebildet, und eine davon hat es Dean Fogg besonders angetan, obwohl sie keinerlei Begabung zeigt: Kimber, bei der es sich in Wirklichkeit um Julia handelt. Auch Kady, Margo, Penny und Josh leben mittlerweile ein normales Leben und erinnern sich nicht an ihre echte Vergangenheit.

Keine Verschnaufpause

Die dritte Staffel von „The Magicians“ endete mit einem Knall, und die Serie macht sich nicht die Mühe, ihr Tempo zurückzuschrauben. So aufregend diese neue Realität und das Potenzial an Geschichten auch ist, ein wenig mehr Ruhe hätte „A Flock of lost Birds“ vermutlich ganz gut getan. Denn wir haben gar keine Zeit, uns mit dem Status Quo auseinanderzusetzen oder die neuen Persönlichkeiten unserer Helden wirklich kennenzulernen, als sie auch schon beginnen, an der Fassade zu kratzen. Das wirkt insbesondere dann überstürzt, wenn uns wichtige Schritte vorenthalten werden (zum Beispiel, wie Kady und Margo eigentlich Penny und Josh ausfindig machen), und lässt die Folge leider ein wenig wie Stückwerk wirken.

„This glorious emanation can only be triggered by: world war, pandemic, arrival of hostile or uninvited gods onto Fillorian soil, revolt of dwarves, or mass rising of the dead. Not sure they’d be able to do much, the dead. They’re sort of feeble and rotting. It just struck me as creepy, and I’d rather you put a stop to it.“

Neue Gesichter

Sam Cunningham alias Kady erhält noch am ehesten der Raum, uns für sich einzunehmen. In einer fast ironisch zu nennenden Umkehr ihrer echten Persönlichkeit steht sie nun als Cop auf der Seite des Gesetzes und stolpert fast zufällig über die Hegdewitches. Fast noch verrückter: Ihr gesamtes Leben scheint einem Comic zu entspringen.

Als erstes macht sie Janet ausfindig, eine Moderedakteurin, hinter der sich in Wahrheit Margo verbirgt. Die hat allen Grund, Sam zu glauben, nachdem sie einen vermeintlichen Traum von Ember hatte, der sie permanent als High King bezeichnet und ihr aufträgt, die Probleme in Fillory zu lösen. Davor, wie ihr von den Elfen wiederhergestelltes Auge in die Geschichte miteinbezogen wurde, muss man übrigens wirklich den Hut ziehen. Ich frage mich, ob das nicht auch dabei helfen könnte, den Zauber zu lösen.

Von Penny und Josh sehen wir indes nicht allzu viel. Penny heißt nun Hansel und ist DJ, und Josh trägt den Namen Isaac und arbeitet als Uber-Fahrer. Wie gesagt, hier wurde meiner Meinung nach zu viel übersprungen, denn welchen Grund die beiden haben, diese irre Geschichte zu glauben, ist mir in den wenigen Szenen nicht klar geworden.

Wie viel Göttin steckt noch in Julia?

Besonderes Augenmerk verdient Julia, denn wie auch immer es Fogg gelungen ist, sie ausfindig zu machen: Er ist entschlossen, an Kimber wiedergutzumachen, was er bei Julia verbockt hat. Dass Kimber überhaupt kein Talent im Umgang mit Magie zeigt, fand ich allerdings überraschend, denn ich ging eigentlich davon aus, dass der Zauber, der über unseren Helden liegt, nur eine Art Ablenkung ist. Dass ihr Wissen und Können noch da ist und sie nur nicht darauf zugreifen können, weil sie nicht einmal ahnen, dass es existiert. Andererseits, Julia hatte am Ende der letzten Staffel ihren Status als Göttin geopfert, um die Magie wiederherzustellen. Vielleicht ist sie nun wirklich ein ganz normaler Mensch?

Kimber/Julia: „They’re calling me a squib. I even heard Professor Lipson say it when she thought I was out of the room.“
Fogg: „I’ll talk to her about that. We discourage that term. It’s considered hate speech.“

Schinken und Schullektüre

Die Einzige aus der Gruppe, die sich an alles erinnert, ist Alice. Die aber sitzt im Gefängnis der Bibliothek und hält diese Bestrafung insgeheim für völlig angemessen. Erst Santa Claus (!), der in der Zelle nebenan sitzt und ihr erklärt, dass man nicht automatisch böse ist, wenn man mal etwas Böses tut, gibt ihr neuen Mut. Das führt zwar zunächst nur dazu, dass sie sich die Pulsadern aufschlitzt, doch auch das scheint Teil ihres Plans zu sein. Denn im Krankenflügel fängt sie eine Kakerlake ein, die sie anschließend in ihre Zelle schmuggelt. Hat das am Ende etwas mit ihrer „genehmigten Lektüre“ zu tun? Will sie zur Kakerlake werden wie Gregor Samsa in Kafkas „Die Verwandlung“?

Eiscreme mit Streuseln

Brian alias Quentin erleben wir in der Folge nur kurz. Hier setzen wir offenbar direkt am Ende des Staffelfinales an, als der besessene Eliot ihn angesprochen hatte. Er scheint sich in dessen Gewalt zu befinden und muss mitansehen, wie Eliot geradezu unbekümmert Leute umbringt. Ich glaube, wie gruselig das ist, wird einem erst klar, wenn man sich bewusst macht, dass Brian keinen Plan hat, was vor sich geht. Anders als seine Freunde ahnt er nichts von Magie, er ist einfach nur ein Normalo, der von einem verrückten Mörder festgehalten wird.

A Flock of lost Notes

• Dass Quentin und Co. auch äußerlich andere sind, wurde in den Trailern im Vorfeld nicht explizit gesagt, ergibt aber freilich Sinn. Andernfalls könnten alte Bekannte sie wiedererkennen und so womöglich den Zauber brechen.
• Marina 23 ist auch wieder mit von der Partie und versucht ihnen zu helfen. Wobei ich davon ausgehe, dass auch sie sich an nichts mehr erinnert und schlicht neugierig ist, was es mit diesen Leuten auf sich hat.

3 ½ von 5 Bananen aus einem Comic.

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