Star Trek: Deep Space Nine | Behind the Lines (6×04)

„The last thing I need is to have you running around causing mayhem.“

Odo geht eine Verbindung mit der Founderin ein, während Sisko in einen Bürojob befördert wird. Spoiler!

To become a thing is to know a thing

Deep Space Nine erhält hohen Besuch: Eine im Alpha-Quadranten festsitzende Founderin kommt auf die Station. Für die Details des Krieges interessiert sie sich dabei weniger, ihr geht es vor allem um Odo. Zunächst ist er skeptisch, ob er eine Verbindung mit ihr eingehen soll, doch die Aussicht auf Antworten auf seine Fragen lässt ihn schließlich jede Vorsicht vergessen. Was am Ende dazu führt, dass er den Widerstand im Stich lässt und Rom in einer Arrestzelle landet. Unterdessen wird Sisko zum Adjutanten von Admiral Ross befördert, weshalb Dax das Kommando über die Defiant übernimmt. Ihre Mission: eine Sensorstation des Dominions zerstören.

Odo im Zwiespalt

Machen wir uns nichts vor, der Plot um Sisko, der von der Action abgezogen wird, ist nur da, damit diese Seite des Krieges nicht in Vergessenheit gerät. Dreh- und Angelpunkt der Folge sind die Geschehnisse auf Deep Space Nine, vor allem Odos kompliziertes Verhältnis zu seinem eigenen Volk. Es wäre leicht, ihn naiv zu nennen, oder schlimmer noch einen Verräter. Doch Fakt ist, dass wir nie wirklich begreifen werden, was er aufgegeben hat, als er den Great Link verließ. Oder wie groß seine Sehnsucht danach tatsächlich ist.

Kira: „A lot of people are going to die. Don’t you care?“
Odo: „It has nothing to do with me.“

Götter kümmern sich nicht um Details

In der Tat glaube ich, dass wir in „Behind the Lines“ ganz nebenbei mehr über die Founder lernen als jemals zuvor. Wisst ihr noch, wie es einmal als besondere Eigenschaft Odos herausgestellt wurde, dass er nach Ordnung strebt? Und wie sich das in den Foundern und ihrem Drang, alles zu kontrollieren, widerzuspiegeln schien? Das Interessante ist, dass sie sich mit den Details gar nicht aufhalten, offenbar sind die Vorta die wahren Kriegsstrategen. Ich vermute, die Founder sehen mehr das große Ganze und geben das Ziel vor.

Im Lichte dieser Überlegung erhält auch der obige Dialog zwischen Kira und Odo eine ganz andere Dimension. Es klingt hart, wenn ich jetzt sage, Odo ist es tatsächlich egal, wenn Leute für den Ordnungswahn seines Volkes sterben, aber letztendlich läuft es darauf hinaus. Das sind Details, damit sollen sich die Vorta auseinandersetzen. Oder eben die Föderation. Odo weiß es eigentlich besser, aber unter dem Einfluss der Founderin verliert er die Achtung vor dem individuellen Leben, weil es als Ganzes ja weiterexistiert.

Der Widerstand verliert gleich zwei Mitglieder

Hatte die Founderin von Anfang an der Plan, Odo dem Widerstand zu entreißen und ihn auf ihre Seite zu ziehen? Wahrscheinlich, und das lässt Kiras Sorge, dass er etwas verraten könnte, fast kleinlich aussehen. Wie gesagt, Details. Die Founderin hatte es gar nicht nötig, ihm irgendwelche Geheimnisse zu entlocken. Ihn umzudrehen, ist so viel effektiver. Und wie wir sehen, führt am Ende auch diese Strategie zum Erfolg: Roms Sabotage wird verhindert und sie können das Minenfeld demnächst entschärfen.

Mich hat aber noch eine ganz andere Sache beim Schauen beschäftigt. Wir wissen ja, dass die Founder damals eine ähnliche Form wie Odo angenommen haben, damit er sich wohler fühlt. Nötig war das nicht, sie können Gesichter (im Gegensatz zu Odo) perfekt nachbilden. Nun aber treten sie immer in dieser Gestalt auf, und ich frage mich, wieso? Oder anders formuliert: In welcher Form sind sie vor die Vorta und Jem’Hadar getreten, bevor sie Odo und der Föderation begegnet sind?

Kira: „It’s as if you’re so invested in making sure the station runs smoothly you’ve forgotten there’s a war going on.“
Odo: „Are you questioning my loyalties, Major?“

Sisko will keinen 9-to-5-Job

Wie schon gesagt, über den zweiten Plot lässt sich so gut wie nichts sagen, es ist ein altes Dilemma, das „Star Trek“ schon oft thematisiert hat. Sisko ist zu gut, um nicht befördert zu werden, aber irgendwann kommt unweigerlich der Punkt, wo einem das einen Posten im Büro einbringt. Das heißt nicht, dass er Dax nicht zutraut, die Defiant genauso gut zu befehligen, sondern einfach nur, dass er die Missionen nicht nur planen, sondern eben auch ausführen will.

Behind the Notes

• Dieses Ritual mit den Energiezellen der Phaserbank ist ja ganz nett, aber es ergibt echt keinen Sinn, dass die Waffen mit einer Art Batterie betrieben werden. Was, wenn die mal mitten in der Schlacht leer ist?
• Damar ist nicht blöd, sein Vorschlag, die letzte Ration Ketracel-White zu vergiften, damit die Jem’Hadar sich nicht gegen sie wenden, ist rational die einzig richtige.
• Ein betrunkener Quark, der reimt, ist einfach unbezahlbar: „I just shared a bottle of kanar with … Damar.“

3 ½ von 5 Bananen, deren Batterien leer sind.

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