Moonlight | The Mortal Cure (1×12)

Wie es der Titel schon verrät, gelangt Mick endlich an das Heilmittel. Auf dem Weg dahin hat er es jedoch mit mittelalterlichen Vampiren, einer seltsam friedlichen Coraline und einer schwer gestörten Beth zu tun, der plötzlich eingefallen ist, dass sie Chicken-Josh doch wahnsinnig geliebt hat. Spoiler!

Mick erhält unerwartet Besuch von einem besonders alten Vampir namens Lance, der auf der Suche nach Coraline ist, weil sie ihm offenbar etwas gestohlen hat. Leider kann er ihm nicht helfen, als er seine Ex ja selber sucht, doch er fragt misstrauisch Josef um Rat, der ihm sehr ans Herz legt, sich aus der Sache rauszuhalten. Doch Mick kann nicht anders und spürt ein Labor auf, in dem Coraline, mittlerweile wieder ein Vampir, mit dem Heilmittel experimentiert. Als Lance auftaucht, greift Mick ein und kann sie retten, zum Dank bietet sie ihm an, das Heilmittel auszuprobieren, auch wenn es nur temporär ist. Es ist der schlechtmöglichste Zeitpunkt für eine Konfrontation mit Lance …

Wieder ein echtes Highlight, denn obwohl die Suche nach Coraline ein ziemlich gewöhnlicher Detektivplot ist, passiert doch so viel in dieser Folge. Vor allem lässt es erahnen, welch große Pläne die Autoren hatten, wenn die Serie nicht so ein frühes Ende gefunden hätte, ich vermute, die Mythologie rund um Louis XVI. und die Französische Revolution war nur der Anfang. Und auch wenn es kurios erscheint, dass Coraline mit einem Mal so friedlich ist und selber gerne wieder ein Mensch wäre, nachdem sie uns bislang als solches Biest präsentiert wurde, sind die Szenen zwischen ihr und Mick doch sehr schön. Das ist wirklich eine der Folgen, bei denen man bedauert, dass nicht noch mehr kam.

Natürlich müssen wir auch über Beth reden, die ich bisher komplett außen vor gelassen habe, weil ich ein bisschen das Gefühl hatte, als gehöre ihr Plot nicht so ganz hierher. Es wäre weiter nicht aufgefallen, wenn man ihr ausnahmsweise eine Auszeit gegönnt hätte, um über Joshs Tod hinwegzukommen, aber vermutlich hat man sich das nicht getraut, weil sie eine Hauptfigur ist. Sie setzt sich also mit Josh auseinander, ist immer noch sauer auf Mick, der ihr das wiederum übel nimmt, weil es ja nicht seine Schuld ist, dann denkt sie, Josh hätte eine Affäre gehabt, bis sich herausstellt, er wollte den Ring seiner Großmutter anpassen lassen, um um ihre Hand anzuhalten. Ich bin unentschlossen, ob ich das einfach nur unglaublich kitschig finden soll, oder ob es sich lohnt, diese Idee zu zerreißen. Auf der einen Seite finde ich es wahnsinnig unglaubwürdig, dass sie auf einen Schlag wieder so verliebt in ihn war, nachdem die Beziehung ja ganz offenbar abgekühlt war, seit sie Mick kennengelernt hat. Und die Lösung mit seinem Tod kommt aus Sicht des Zuschauers auch ein bisschen zu gelegen, vermutlich deshalb diese ganze Sache. Beth sagt an einer Stelle, sie wüsste nicht, ob sie ja gesagt hätte, und doch trägt sie am Ende bei der Beerdigung den Ring und wirft Mick begehrliche Blicke zu. Aus der Frau soll noch einer schlau werden!

The Mortal Notes. Wie nett, das Alter eines Vampirs kann man an seinem Verwesungsgeruch ausmachen. Lance fand ich lustig, das Auge war irgendwie so schräg, und wie eigentlich kann jemand aus dem 18. Jahrhundert Lance heißen? Aber er kann Verbrennungen heilen, das erklärt wohl, wie Coraline damals dem Feuer entkam, wo sie doch seine Schwester und mindestens genauso alt ist. Lustig auch, dass er sauer ist, weil Coraline die Blutlinie „verunreinigt“ hat, indem sie Mick zu einem Vampir machte. Cynthia war überflüssig in der Handlung, das fiel echt unangenehm auf. Aaaber: Die Eiswürfel in ihrer Badewanne sahen nicht so künstlich aus wie damals bei „Fever“. Die Cleaner-Lady flirtet ganz eindeutig mit Mick, sehr süß. Das Heilmittel wird hier „compound“ genannt, das heißt lustigerweise nichts weiter als „Mischung“, womit man geschickt der Frage aus dem Weg geht, woraus es besteht (zumindest sieht’s eklig aus). Mir gefiel indes die Beschreibung „the cure is mortal itself“. Interessant auch, dass Mick nach seiner Menschwerdung nicht zuerst an Beth denkt, sondern ans Essen. Dass er kein Bett hat, finde ich allerdings bedenklich, man hat das ja nicht nur zum Schlafen. Und noch eine Weisheit von Mick: „Maybe love can’t exist without mortality.“

4 ½ von 5 wieder sterblichen Bananen.

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