Pushing Daisies | Girth (1×05)

Es ist Halloween, und wie könnte es auch anders sein, unsere Helden bekommen es mit einem waschechten Geist zu tun. Oder steckt etwa doch jemand viel Weltlicheres dahinter? Eine längst überfällige Folge über Olive. Spoiler!

Passend zu Halloween bekommen es Ned und Co. mit einem vermeintlichen Geist zu tun, der hoch zu Ross ehemalige Jockeys zu Tode trampelt. Olive, die ebenfalls einmal Jockey war, engagiert Emerson, der mit Neds Hilfe auf den Namen John Joseph Jacobs stößt. Der war auf dem besten Wege, zum erfolgreichsten Jockey aller Zeiten zu werden, als ihn ein durchgeschnittener Gurt am Sattel nicht nur den Sieg kostete, sondern auch das Leben. Zwar wollte keiner die Sabotage zugeben, dennoch einigten sich die anderen Jockeys darauf, die Sache geheim zu halten. Doch es stellt sich heraus, dass John Joseph quicklebendig ist, wer also mordet da in seinem Namen?

Für diese Folge muss man die Autoren wirklich loben. Es wäre bei einer Serie wie dieser sehr einfach gewesen, eine Halloween-Folge zu schreiben, die tatsächlich von Geistern handelt. Die schlussendliche Erklärung ist vergleichsweise bodenständig, raubt der Geschichte aber nichts von ihrem Charme, zumal wir endlich ein wenig mehr über Olive erfahren.

Wahrscheinlich ging es den meisten Zuschauern im ersten Moment wie Emerson, als Olive berichtet, dass sie einmal Jockey war. Lustig daran ist, dass die Autoren vermutlich nur auf die Idee gekommen sind, weil Kristin Chenoweth so winzig ist. Und wohl nur eine Serie wie „Pushing Daisies“ kann es sich erlauben, Witze über kleine Menschen zu machen, weil es nie abschätzig klingt, sondern perfekt zu all den anderen Skurrilitäten passt. So wie die Bar für kleine Leute, wo große Menschen wie Emerson gar nicht erst bedient werden. Oder die Tatsache, dass John Joseph die Knochen seines verunglückten Pferdes transplantiert werden, was seine Jockey-Karriere beendet.

Ned stellt sich derweil den Geistern seiner eigenen Vergangenheit, das war ein bisschen traurig. Offenbar hat ihn sein Vater damals nicht nur ins Internat abgeschoben, sondern ihn dort auch vergessen, während er einfach eine neue Familie gegründet hat. So richtig weiß ich nicht, wie ich das einordnen soll, mir kam sogar der Gedanke, dass das eigentlich nur dazu dient, dass Ned ebenso wie Chuck faktisch ein Waise ist. Das gibt der Szene bei den Tanten dann eine ganz besondere Bedeutung, sie sind auch für ihn ein bisschen wie Familie.

The Facts were these. „Jiminy Chrispies“ und „Sweet Secretariat“? Olive flucht wirklich kreativ! Chucks absurde Fantasie davon, wie ihren Tanten die Köpfe explodieren, wenn ihnen Olive erzählt, dass Chuck noch lebt. Die Zahnspange als Geburtenkontrolle, ich hab mich so was von nicht mehr eingekriegt vor Lachen. Wie John Josephs Mutter nach Chucks Namen sucht, war auch großartig. Brandon? Butch? „I knew it was something unladylike.“ Ned kann seinen eigenen Pie nicht essen, weil er das Obst schon mal wiedererweckt hat. Großartiges Timing auch bei der Szene, in der Ned nach Olive ruft, sie beiseite reißt, sie ihn daraufhin küsst und Chuck dann nach Ned ruft. Schaut’s euch ruhig noch mal an, auf den Punkt gespielt und toll geschnitten. Übrigens, das ist der Holzarm von Lefty aus „Pigeon“, den Ned da zum Streicheln von Digby benutzt. Und wie genau konnte das Pferd noch mal Feuer speien?

4 von 5 sehr kleinen Bananen.

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