Pushing Daisies | Smell of Success (1×07)

Wir alle haben schon von der Macht der Gerüche gehört. Dass sie einen allerdings unversehens in die Luft jagen, das ist neu. Während Emerson und Co. ermitteln, führt Olive Chucks Tanten mit dem betörenden Duft von Chlorwasser in Versuchung. Spoiler!

Emerson ermittelt im Fall Anita Gray, die beim Schnüffeln am neuesten Buch von Napoleon LeNez in die Luft geflogen ist. Das bringt sie auf die Spur eines anderen Autors, dessen Buch wegen LeNez‘ aus dem Programm genommen wurde. Doch die Spur erweist sich als Fehlschlag, und LeNez bringt sie auf die Spur seines Rivalen Oscar Verbinius. Den erwischen sie in der Kanalisation dann auch tatsächlich dabei, wie er LeNez‘ Auto in die Luft sprengt. Doch ist Emersons Spürnase in diesem Fall zu trauen? Verbinius jedenfalls behauptet, er wollte die Explosion verhindern.

Ich werde gar nicht erst lange drumrum reden, „Smell of Success“ ist wahrscheinlich meine liebste Folge. Der Fall ist so herrlich absurd, LeNez eine grandios exzentrische Figur, es gibt haufenweise genialer Szenen, und mit Verbinius, den Chucks eigenartiger Geruch nach Tod neugierig macht, bekommen wir erstmals eine echte Bedrohung für ihr Geheimnis.

Nichts bewahrt Erinnerungen so lebendig wie Gerüche. Für Chuck ist es der Pullover ihrer Mutter, der ihr ein abstraktes Gefühl von Zuhause gibt, für Ned ist es der Duft von Pies, der ihn an seine Mutter erinnert. Es mag vielleicht etwas seltsam wirken, dass für Lily und Vivian ausgerechnet der penetrante Geruch von Chlor so viele schöne Erinnerungen bewahrt, aber es ergibt natürlich durchaus Sinn. Und es ist schön zu sehen, dass Olive das erkennt und nutzt. Erfolgreich nutzt wohlgemerkt, denn am Ende sind die zwei Nixen wieder im Wasser. Erst mal nur für sich allein, doch bald vielleicht auch wieder vor großem Publikum?

Ganz spannend finde ich die Vorstellung, dass Chuck einen ganz speziellen Geruch hat, weil sie von den Toten wiedererweckt wurde. Es scheint was sehr Subtiles zu sein, was man als normaler Mensch auch nicht wahrnimmt, also kein Verwesungsgeruch, wie man vielleicht denken würde. LeNez nennt es einfach nur den Geruch von Tod, Verbinius mit der offensichtlich feineren Nase erkennt, dass es etwas anderes sein muss, und weil er das nie zuvor gerochen hat, wird es ihn so schnell nicht loslassen. (Dass er allerdings den Pullover klaut, führt Chucks vermeintlich durch Gerüche induzierte Erinnerung an ihre Mutter ad absurdum, denn er riecht offenbar inzwischen nach ihr selbst.)

The Facts were these. Muss ich die Szene mit dem Nudelholz extra erwähnen? Die ist so klischeehaft, dass sie schon wieder gut ist, ich schmeiß mich jedes Mal vor Lachen fast weg. „Maybe I should wear a bell … I’m not wearing a bell!“ Die verbrannte Leiche von Anita war echt iiiek. Ich liebe ja auch die Szene, in der LeNez an unserem Trio schnüffelt und bei Neds Pheromonen direkt erst mal zu Emerson guckt. Und beim Thema von Neds Ex-Freundinnen wird sogar er ungewohnt neugierig. Die Socke im Abfluss war ein extrem ekliger Einfall. Ned hatte großes Interesse am Pop-Up-Pin-Up-Buch, glaub ich. Kann es übrigens sein, dass er neuerdings besonders gut gekleidet ist? „Let’s follow the yellow thick hose.“ Oh, und laut Olive sind die fünf Stadien der Trauer „something, something, something, something, acceptance“. Klingt richtig.

5 von 5 duftenden Bananen.

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