Sleepy Hollow | The Indispensable Man (1×12)

Ichabod und Abbie müssen im ersten Teil des Staffelfinales eine Karte finden, die den Weg zur Unterwelt weist. Keine Überraschung, dass Moloch an diesem Papier genauso interessiert ist. Spoilerwarnung!

Ichabod und Abbie finden heraus, dass sich General Washington damals einem Ritual unterzogen hat, um auch nach seinem Tod noch nützlich im Kampf gegen das Böse zu sein. So gelang es ihm, eine Karte anzufertigen, die den Weg ins Fegefeuer weist – also genau das, was Ichabod braucht, um Katrina zu befreien. Mit Henry Parishs Hilfe finden sie Washingtons Grab und dort auch die Karte, doch Moloch schläft nicht und schickt den nunmehr in einen Dämon verwandelten Andy, um ihnen die Karte abzunehmen.

Obwohl diese und die nächste Folge als Staffelfinale in Filmlänge ausgestrahlt wurden, habe ich nach langem Hin und Her nun doch beschlossen, die beiden Folgen einzeln zu besprechen. Das hängt vor allem damit zusammen, dass, wie so oft in solchen Fällen, kein wirklicher Zweiteiler produziert wurde, sondern der Bruch in der Erzählung deutlich spürbar bleibt. Und es kommt noch hinzu, dass ich gerade diese Folge nun nicht besonders gut fand.

Mein großes Problem mit der Serie, und das muss ich einmal ansprechen, obwohl ich sie liebe, ist ihre häufig recht vorhersehbare Erzählstruktur. Im wahren Leben würden unsere Helden einer Menge Hinweise auf einmal nachgehen und diese dann gewichten. Hier aber finden sie immer nur exakt einen Hinweis, brauchen genau ein Artefakt, und natürlich sucht Moloch zufällig auch gerade danach. In dem Fall ist es eine Karte, um die so ein Aufhebens gemacht wird, und die Ichabod dann verbrennt, damit sie nicht in die falschen Hände gelangt. Dass in dem Moment weder eher noch Abbie daran gedacht haben wollen, dass er ihren Inhalt längst in seinem fotografischen Gedächtnis gespeichert hat, kann mir nun aber wirklich keiner erzählen. Mir kam der Gedanke sofort, und so was ist albern.

Ein interessanter, wenngleich leider sehr spät eingeführter Plot ist das schleichende Misstrauen zwischen Abbie und Ichabod. Ichabod hat nicht eine Sekunde gezögert, ihr anzuvertrauen, was Moloch ihm prophezeit hat, dennoch zweifelt sie an seiner Ehrlichkeit. Und als Henry die Existenz einer solchen Prophezeiung bestätigt, ist sie überzeugt, dass sich Ichabod gegen sie wenden wird. Im Grunde war so ein Schritt zurück längst überfällig, denn eigentlich war es immer lächerlich, dass sich zwei Unbekannte dermaßen blind vertrauen. Als Ichabod die Karte nachzeichnet, tut er das am Ende tatsächlich hinter Abbies Rücken, und wir wissen zu dem Zeitpunkt nicht, ob das ein Zeichen für den drohenden Untergang ist. Die Thematik wird im eigentlichen Finale noch eine bedeutende Rolle spielen.

Einen Mitkämpfer gegen das Böse verlieren sie am Ende dieser Folge. Um Macey zu schützen, deren DNS wohl überall am Tatort zu finden sein dürfte, gesteht Irving den Mord an dem Polizisten und dem Priester. Eine menschlich absolut nachvollziehbare Reaktion, doch nicht mehr? Ich weiß nicht, ich habe nach wie vor so ein Gefühl, dass man uns subtil vermitteln will, dass Macey noch eine größere Rolle in diesem Kampf spielen wird.

„I can’t get my Maps app to triangulate, but I can still receive updates for your so-called social network!“ Ichabod lernt schnell, schon ist ihm sein Handy zu antiquiert und er möchte ein neues. Aber es ist auch zu herzig, wie er sich abmüht, von seiner Begrüßung auf der Mailbox bis zur Rechtschreibhilfe beim Simsen. Die Szenen im Grab von Washington erinnerten schon so ein bisschen an Indiana Jones.

3 ½ von 5 Bananen auf der Schatzkarte.

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