iZombie | Heaven just got a little bit smoother (3×01)

„Humans aren’t ready for zombies, Clive. Zombies need protection.“

Der Max-Rager-Vorfall kann den Medien zwar irgendwie als Unfall verkauft werden, doch Vivians Stolls Ideen bereiten Liv und ihren Freunden Bauchschmerzen. Bis erste Gerüchte um Zombies an die Öffentlichkeit gelangen. Achtung, Spoiler!

Um die wahren Hintergründe des Massakers bei der Max-Rager-Party zu verschleiern, sprengen Vivian Stoll und ihre Leute das gesamte Gebäude in die Luft. Die befreiten Zombies aber haben nicht lange etwas davon, denn nachdem ein Sicherheitsbeamter, der die Explosion ebenfalls überlebt hat, im Radio erzählt, dass er gesehen hat, wie die Leute Gehirne essen, gibt es bereits die ersten Morde an Zombies. Vivians Befürchtung, dass sich die Menschen gegen sie wenden, wenn die Wahrheit ans Licht kommt, scheint plötzlich nicht mehr ganz so abwegig …

Ich finde diese Folge überraschend schwierig zu bewerten. Sie fühlte sich über weite Strecken nicht wie eine Staffeleröffnung an, sondern eher wie der depressive Epilog des Finales, in dem all die losen Fäden aufgegriffen werden, um zu sehen, wo sie stehen. Wenn uns „Heaven just got a little bit smoother“ einen Eindruck davon geben sollte, wie diese Staffel wird, dann können wir davon ausgehen, dass sie um einiges düsterer ausfällt. Nicht, dass ich glaube, dass sie auf den Humor verzichten werden, der „iZombie“ seit zwei Staffeln ausmacht, aber der Grundton ist definitiv etwas härter geworden.

Ich habe in der Vorbereitung auf diese Staffel gelesen, dass es diesmal keinen Big Bad geben soll. Es ist die logische Konsequenz der Story, lässt einen aber auch in Frage stellen, welche Rolle Vivian Stoll spielt. Sie ist nicht der Bösewicht der Serie, und das Gefühl hatte ich auch nicht, denn die Ängste, die sie äußert, sind nur allzu nachvollziehbar. Man könnte das Ganze auf den alten Spruch reduzieren, dass die Menschen das fürchten, was anders ist, aber damit macht man es sich freilich sehr leicht. Die Menschen haben allen Grund, Zombies zu fürchten, weil sie schneller und stärker sind und aus Hunger töten. Sie sind Raubtiere. Es ist eine logische Reaktion, die Initiative zu ergreifen und den Jäger zu töten, so lange man kann. Dass nicht alle Zombies böse sind, steht auf einem anderen Blatt. Dennoch halte ich es für verfrüht, Vivian als gut zu bezeichnen, denn wissen wir, welche anderen Pläne sie verfolgt? Ich persönlich finde ihre Idee, alle Zombies auf eine Insel zu packen, jedenfalls reichlich absurd. Das kann nicht funktionieren.

Von allen Figuren dürfte Clive in dieser Staffel die bei weitem interessanteste werden, denn er ist in einer ungewöhnlichen Lage. Er ist ein Mensch und vertritt selbstverständlich deren Position, zudem ist er auch Polizist und hat es sich mehr oder weniger zum Lebensinhalt gemacht, Menschen zu beschützen. Aber im Gegensatz zu seinen Mitmenschen weiß er, dass nicht alle Zombies gewissenlose Jäger sind, mehr noch, seine Freunde sind Zombies. Er versteht also auch deren Sichtweise und hat gute Gründe, sie beschützen zu wollen. Wally war dafür nicht mal nötig, aber natürlich ist sein Tod der entscheidende Schlag, der die Sache persönlich macht.

„I propose that from this day forward, no big secrets between the five of us. From now on we’re all on the same team working in the same direction.“ Nach zwei Staffeln, in denen ich mich permanent darüber beschwert habe, dass unsere Helden einander nur Bruchstücke der Geschichte erzählen und entscheidende Informationen für sich behalten, bringt es Liv endlich auf den Punkt. Und ich hoffe so sehr, dass sie diesem Motto treu bleiben, denn die Geheimniskrämerei fand ich immer schrecklich frustrierend. Ich denke, sie werden auch so genug Probleme haben, selbst wenn sie alle Informationen haben. Und es wird ihre Beziehungen untereinander verändern, das ist sicher.

Apropos Beziehungen. Immerhin so viel ist bekannt, dass Liv und Major nicht wieder zusammenkommen. Beide werden in dieser Staffel andere „love interests“ haben, wobei Liv wohl zunächst genug damit zu tun hat, zu verdauen, dass sie Drake erschießen musste. Was das zwischen Peyton und Blaine ist, muss sich erst noch erweisen, die Chemie ist auf jeden Fall da, nur ist Blaines Amnesie noch immer fragwürdig. Mir tut Ravi bei all dem leid, doch wenn er nicht ans Telefon geht, wenn Peyton anruft, braucht er sich nicht wundern, wenn sie sich an Blaine wendet.

„I need some aspirin and a new brain.“ Diese Folge schließt direkt ans Finale der letzten Staffel an. Mr. Boss, der langweiligste Plot aller Zeiten, ist offenbar auf der Flucht. Don E meint, er habe Blaine durchschaut und taut dessen Vater auf, um gemeinsam ein eigenes Geschäft aufzuziehen. Klar, dass Blaines Papa größere Pläne verfolgt. Major heuert bei Vivian Stoll an, das war vorhersehbar, er hat ein Händchen dafür, sich die falschen Arbeitgeber rauszupicken.

4 von 5 depressiven Bananen.

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