The Magicians | The Rattening (2×11)

„Welcome to the Underworld! Please, take a number.“

Julia und Quentin suchen in der Unterwelt nach Julias „Shade“, während Penny und Kady nach einem Weg in den „Poison Room“ suchen. Und in Fillory hat Eliot plötzlich ein echtes Rattenproblem. Spoiler!

Quentin und Julia verschaffen sich Eintritt in die Unterwelt und treffen dort auch Julias alte Freunde wieder, die ihnen helfen, zum Elysium zu gelangen, wo die „Shades“ untergebracht sind. Dort finden sie nicht nur Julias Seele, sondern auch die von Alice. Penny versucht sich derweil an die Bibliothekarin ranzumachen, um in den „Poison Room“ zu gelangen, was gründlich misslingt. Stattdessen findet er in seiner Kollegin Sylvia eine Verbündete. Und in Fillory wird plötzlich Eliots gesamter Hofstaat in Ratten verwandelt, wodurch ihm Margo endlich ihren Deal mit den Elfen gestehen muss.

Vergessen wir die Story um die Rattifizierung von Fillory, auch wenn sie der Folge ihren Titel gibt, denn das ist – erneut – der bei weitem uninteressanteste Part. Der Rest von „The Rattening“ ist großartig wie lange nicht mehr, vor allem die Geschehnisse in der Unterwelt bringen Quentin und Julia emotional an ihre Grenzen, beweisen aber auch, dass ihre Freundschaft allen Hindernissen zum Trotz das Herz der Serie bleibt.

Julia ist auch eiterhin eine der interessantesten Figuren dieses Universums. Zwar kann man argumentieren, dass sich die Auswirkungen des Verlusts ihres „Shades“ je nach Bedarf zu ändern scheinen, doch ich persönlich denke, dass „The Rattening“ vielmehr zeigt, wie sie diesen Mangel überwindet. Vielleicht ist es möglich, auch ohne „Shade“ ein guter Mensch zu sein, und vielleicht will uns die Folge genau das zeigen. Auch wenn Julia ihr Unrecht nicht fühlt, so weiß sie doch, was richtig und was falsch ist – und deshalb weiß sie auch, dass sie Quentin viel Kummer bereitet hat. Die Entscheidung, auf ihren eigenen „Shade“ zu verzichten und stattdessen den von Alice mitzunehmen, war eine reife.

Darüber hinaus ist die Unterwelt ein spannender Ort, von dem ich an sich gerne mehr sehen würde. Als Durchgangsstation nach dem Tod ist sie überraschend menschlich organisiert, man muss sogar eine Nummer ziehen, wenn man ankommt. Richard wiederzusehen, war ehrlich gesagt ein Schock, ein Teil von mir hatte völlig verdrängt, dass Reynard seinen Körper übernommen hat. Und Julia erfährt in der Unterwelt auch, dass Our Lady Underground tatsächlich existiert, dass sie nur seit Jahrhunderten keiner mehr gesehen hat. Angesicht dessen, dass Reynard mal was mit ihr hatte (und auf sie angesprochen einigermaßen pissig reagiert), gehe ich davon aus und hoffe auch, dass wir nicht das letzte Mal von ihr gehört haben.

Das Thema Reynard entwickelt sich auch in eine gänzlich andere Richtung als erwartet, denn sein Sohn John ist gar nicht so angetan von seinen Kräften, wie sein Vater gehofft hat. Vielleicht besteht noch Hoffnung, obgleich wir wohl noch nicht ausschließen können, dass es nur ein Trick ist, wenn sich John an Kady wendet. Wie glaubwürdig ist es, dass jemand keine gottgleichen Kräfte will? Andererseits, der Moment, als er seiner Frau ungewollt seinen Willen aufzwingt, ist wohl eine Schlüsselszene. John sieht sein ganzes Leben, jeden seiner Erfolge nun mit anderen Augen.

Ob wir Sylvia trauen können, halte ich momentan zumindest für zweifelhaft. Sie ist ein bisschen zu interessiert daran, Penny zu helfen, und wie genau sie in der Bibliothek gelandet ist, habe ich auch nicht ganz verstanden. Aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt müssen sie wohl dankbar für jede Art von Hilfe sein.

War es die richtige Reaktion von Eliot, Margo in den Kerker zu werfen? Sie ist zumindest verständlich, denn nicht nur hat sie sein ungeborenes Baby verkauft, sie hatte noch nicht mal den Schneid, ihm das offen zu sagen. Dafür brauchte es am Ende ein Wahrheitsserum. Ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass er ihr überhaupt etwas davon in den Wein gemischt hat, ich hätte vermutet, dass er ihr blind vertraut. Aber so ändern sich die Zeiten, er hat wohl auch daraus gelernt, dass sie eine ganze Reihe schlechter Entscheidungen getroffen hat. Diesmal allerdings macht er einen Fehler, als er (angestachelt von Josh) beschließt, die Demokratie in Fillory einzuführen, denn daraufhin wird er rausgeschmissen? Wer ist dafür verantwortlich? Und wie ist das überhaupt möglich, wo er Fillory doch angeblich nie wieder verlassen kann?

The Notes. Warum ausgerechnet ein Milchzahn das Tor zum Gatekeeper öffnet, erschließt sich mir nicht. Aber der Drache war cool. „Oh, you seek to die?“ Dafür ist Quentin nun seinen Knopf nach Fillory los. Der Flyer war großartig: „Don’t panic! You’re probably not going to hell.“ Penny muss jeden seiner Muskeln einzeln trainieren, um wieder zaubern zu lernen, omei! Moment, die „powers that be“ sind aber eindeutig von „Buffy“ geklaut. (Oder eine Hommage, weil Jubiläum und so.) Ist es schlimm, wenn ich Alices „Shade“ sympathischer finde als Alice selbst?

4 ½ von 5 Bananen mit Loch im Bauch.

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