Star Trek: Deep Space Nine | The Muse (4×21)

„Isn‘t that what an artist wants – to be remembered? Isn‘t that why you write?“

Jake gerät dank einer Muse in einen Schreibrausch, und Lwaxana Troi benötigt Odos Hilfe. Spoiler!

The spelling is terrible

Onaya, ein Energiewesen, dass sich von Kreativität nährt, kommt nach Deep Space Nine und findet in Jake Sisko einen vielversprechenden Kandidaten. Begierig darauf, Schreibtechniken zu lernen, die ihn voranbringen, lässt der sich darauf ein und gerät in einen wahren Schreibrausch. Doch Onayas Hilfe hat einen Preis: Keiner der Künstler, denen sie geholfen hat, wurde alt. Derweil flüchtet sich die schwangere Lwaxana Troi zu Odo, weil ihr ihr Ehemann das gemeinsame Baby wegnehmen will. Es gibt nur eine Möglichkeit: Odo muss Lwaxana heiraten.

Zwei verschenkte Ideen

Ich hatte im Vorfeld noch gehofft, dass die Folge nicht so schlecht ist, wie ich sie in Erinnerung hatte, doch leider funktioniert hier einfach überhaupt nichts. Die beiden Plots haben nicht das geringste miteinander zu tun und stehlen einander nur Zeit. Zudem wird aus keiner der beiden Ideen etwas gemacht, was besonders traurig ist, da beide Potenzial hatten, die Charakterentwicklung von Jake bzw. Odo voranzutreiben.

„I can‘t help it, I‘m still in love with you. And as much as I wish that you were in love with me, I know you‘re not.“

Eine oberflächlich erzählte Story

Das vielleicht Ärgerlichste ist für mich als Autorin, dass die Story um Jake so substanzlos ist. Geschichten über Autoren sind schon per Definition eigen, denn kein Autor gleicht dem anderen, und gerade das macht den Reiz aus. „The Muse“ hatte die Chance, mithilfe des Sci-Fi-Settings eine gänzlich neue Variante zu erzählen. Doch was wir kriegen, ist eine Sammlung von Szenen, in denen Jake halb im Delirium schreibt, während Onaya leuchtende Wolken aus seinem Kopf zieht.

Kein Wort darüber, was genau Onaya macht, um die Kreativität zum Sprudeln zu bringen. (Sieht man einmal von Bashirs medizinischem Technobabbel darüber ab, was das mit Jakes Gehirn anstellt.) Keine moralische Diskussion darüber, ob sie Künstlern, die sonst vielleicht nie den Durchbruch geschafft hätten, tatsächlich hilft oder sie in Wirklichkeit nur ausnutzt. Und erst recht keine Erklärung, was sie ist, woher sie kommt, und ob sie damit ein Ziel verfolgt oder lediglich einen „Hunger“ stillt.

Odos unerfüllte Sehnsucht

Was Jakes Plot fehlt, hat Odos dafür im Überfluss, weshalb dieser Teil der Folge auch völlig überhastet wirkt. Und wenn man bedenkt, mit wie viel Feingefühl die Beziehung zwischen Odo und Lwaxana aufgebaut wurde, wie viel sie dazu beigetragen hat, dass er sich seinen Mitmenschen mehr öffnen konnte, ist das eine echte Schande.

Es geht hier nicht nur darum, dass Odo tut, was er für das Richtige hält. Das wäre nicht der Rede wert, denn das wissen wir bereits über ihn. Doch selbst Lwaxana erkennt, dass Odo sich nach etwas sehnt. Dass es nicht dasselbe ist, was sie sich wünscht, macht die ganze Tragik ihrer Beziehung aus. Hätte man dem mehr Raum gegeben, hätte das eine ganz wundervolle Folge werden können.

Inspired Notes

• Schön zu hören, dass Sisko und Kasidy immer noch ein Paar sind. Und da Jake dann doch nicht mit auf den Ausflug nach Bajor wollte, hatten sie sogar mal etwas Zeit zu zweit.
• Lwaxana, die mit ihrer traurigen Geschichte Dax und Kira in ihren Camelot-Kostümen komplett runterzieht, war ein Bild für die Götter.

2 von 5 Bananen mit Nasenbluten.

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