Sleepy Hollow | I, Witness (3×01)

In Sleepy Hollow scheint Normalität eingekehrt zu sein. Nachdem Moloch besiegt und die Apokalypse verhindert wurde, klettert Abbie gerade steil die Karriereleiter hinauf. Ichabod versucht indessen herauszufinden, wie seine neue Rolle in dieser Welt aussieht. Spoiler voraus!

Neun Monate sind seit dem finalen Kampf gegen Moloch vergangen, und während Ichabod den Kontakt abgebrochen hat, um Katrina und Henry zu betrauern, hat Abbie ihren ursprünglichen Karriereplan wiederaufgenommen und arbeitet inzwischen fürs FBI, als sie ein Anruf aus dem Gefängnis erreicht. Ichabod wurde beim Schmuggeln eines Artefakts erwischt, das, so seine feste Überzeugung, detaillierte Informationen darüber enthält, wie ihre Rolle als „Witnesses“ aussieht. Derweil ist mit Pandora ein neuer Bösewicht nach Sleepy Hollow gekommen und hetzt einen Yao-Quai auf die Bewohner der Stadt, eine Kreatur, die sich von Angst ernährt.

„Sleepy Hollow“ ist zurück und scheint entschlossen, die Fehler der zweiten Staffel totzuschweigen! Als ich damals meine Kritik zum zweiten Staffelfinale schrieb, lag die Zukunft der Serie noch im Ungewissen, doch angesichts der Entscheidung, sich von einem Großteil des Casts zu trennen, war ich durchaus hoffnungsvoll gestimmt, dass ein Neustart möglich ist. Natürlich lässt sich nach nur einer Folge nicht mit Bestimmtheit sagen, dass das Unternehmen geglückt ist, es bleibt jedoch festzuhalten, dass „I, Witness“ in Stil und Erzählweise mehr an die erste, äußerst kurzweilige Staffel anknüpft.

Wahrscheinlich könnte ich an dieser Stelle viel über die mythologische Figur Pandora schreiben, doch da wir bislang nur sehr wenig von der neuen Gegnerin unserer Helden gesehen haben, bleibt abzuwarten, wie viel ihre Geschichte damit noch zu tun hat. Im Augenblick tut es ehrlich gesagt einfach nur gut, auch hier einen frischen Start zu haben, und die Serie geht sogar so weit, schon in den ersten Minuten der Folge den eigentlich ikonischen Kopflosen Reiter dafür zu opfern. Es wird auch erneut angesprochen, dass die Bibel von sieben Prüfungen für die Zeugen spricht, wobei Moloch nur die erste war, wenngleich wohl ausgeschlossen ist, dass die Serie in der Lage sein wird, auch nur ansatzweise alle Prüfungen abzuhandeln. Das Wichtigste dabei ist wohl, dass man damit zur Erzählweise der ersten Staffel zurückkehrt, also einen übergreifenden Handlungsbogen hat, der sich in leicht verdauliche Häppchen unterteilen lässt, was Gelegenheitsguckern den Einstieg erleichtert.

Es war bereits zu lesen, dass der Großteil der Fans froh darüber ist, dass die Serie diesen Sprung von neun Monaten gemacht hat, hauptsächlich um Ichabods Trauer aus dem Weg zu haben. Ich persönlich bin mir nicht sicher, ob man sich damit wirklich einen Gefallen getan hat, denn die Figur hat in der zweiten Staffel einiges mitgemacht und sich natürlich auch verändert, was jetzt im Reset-Verfahren irgendwie einfach ausgeblendet wird. Lobend zu erwähnen bleibt aber, dass sich die Autoren auch hier auf die Stärke der ersten Staffel besonnen haben und das Team Ichabod/Abbie klar in den Mittelpunkt stellen. Jenny haben wir ebenfalls behalten, Irving hingegen wurde auf eine Weise herausgeschrieben, die es möglich macht, ihn für Gastauftritte zurückzuholen. (Wobei ich ihn zumindest in dieser Folge nicht vermisst habe.) Eine weitere Ergänzung neben Pandora ist Betsy Ross, die wir offenbar künftig häufiger in den Flashbacks sehen werden.

„Hath thou dinest with us before?“ – „Why are you talking like that?“ Können wir bitte darüber sprechen, dass Ichabod und Abbie jetzt praktisch die gleiche Frisur haben? Was um Himmels Willen hat man sich dabei gedacht? (Abgesehen davon bin ich mir nicht sicher, ob ich Ichabods kürzere Haare wirklich toll finde. Ich weiß, das sind jetzt Tom Misons eigene und keine Perücke mehr, aber trotzdem.) Katrinas magische Halskette befindet sich noch immer in Ichabods Besitz, daher gehe ich davon aus, dass sie eines Tages noch wichtig ist. Wie ist das eigentlich möglich, dass Abbie Ichabod einfach so mit zu einem FBI-Tatort mitnimmt und keiner etwas sagt? Die Forensikerin himmelt Ichabod an, und er kriegt mal wieder gar nichts mit. Oh nein, das heruntergekommene Hauptquartier unserer Helden, das Archiv, soll abgerissen werden, was dann? Die schönste Kontinuität war für mich übrigens, dass Abbie Ichabod erst umarmt, als sie sich selbst wieder als „Witness“ identifiziert, während Jenny ihn gleich bei ihrem Wiedersehen in die Arme schließt.

4 ½ von 5 Bananen mit Kurzhaarfrisur.

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