Sag mir dein Geheimnis und ich verrat dir meins. Nun, ganz so einfach ist es offenbar nicht, als ein Schattenwesen auf der Suche nach Geheimnissen Jagd auf die Leute macht. Davon völlig unbeeindruckt, treibt sich Jenny mit Joe Corbin im Wald rum. Warnung vor leichter Frustration und Spoilern!
Ein Informant des FBI stirbt auf mysteriöse Weise, und schnell erkennt Ichabod, dass es für seinen Tod eine übernatürliche Ursache gibt. Ein Schattenwesen, geschickt von Pandora, macht Jagd auf Menschen mit einem Geheimnis. Auch Ichabod und Abbie haben eins, was sie zur perfekten Zielscheibe macht, aber auch das gegenseitige Vertrauen auf die Probe stellt. Derweil wendet sich Joe Corbin an Jenny, weil er endlich mehr über das andere Leben seines Vaters erfahren möchte.
Wie sagt der Engländer so treffend? Oh well. Im Gegensatz zur letzten Folge war ich bei dieser hier leicht gelangweilt, und das eigentlich durchgehend. Mir fehlte so ein bisschen der rote Faden in der Story. Es wurde impliziert, dass der Schatten hinter einem ganz bestimmten Geheimnis her war (oder das war nur Abbie, die ihre Arbeit mit Ichabod irgendwie in ihren Job beim FBI zu integrieren versucht), doch eigentlich habe ich das so verstanden, dass Pandora für ihr böses Bäumchen einfach nur irgendwelche Geheimnisse brauchte. Auf jeden Fall ergab das alles nicht so richtig Sinn.
Dabei ist die Idee als solche nicht uninteressant. Ein bisschen erinnerte mich der Schatten an die Dementoren bei „Harry Potter“, und zwar sowohl das Aussehen als auch die Funktion. Die meisten Geheimnisse, die wir wirklich hüten, sind unangenehme Dinge, wie sich ja auch zeigt, als Ichabod von dem Moment erzählt, als er in Betracht zog, seine Mitverschwörer zu verraten, und Abbie von ihrer Suche nach ihrem Vater. In meinen Augen wurde das aber leider nicht zu Ende gedacht, denn wäre die wahre Rettung nicht gewesen, das Geheimnis zu verraten, so dass es einfach kein Geheimnis mehr ist und damit wertlos?
Unsere Helden finden am Ende der Folge dann immerhin heraus, wer ihr neuer Gegner ist. Das fand ich ehrlich gesagt lustig, dass Pandora so offensichtlich keine Ahnung von der modernen Welt hat, dass sie einfach auf einem Überwachungsvideo auftaucht. Dass sie sich letzte Woche bei Abbie namentlich vorgestellt hat, war freilich auch irgendwie dämlich, aber mir soll’s recht sein, die direkte Konfrontation ist womöglich spannender als jetzt jede Woche ein neues Monster aus der Box.
Ich bin auch noch nicht wirklich überzeugt vom neuen Set-up mit dem FBI. Es ist absolut unverständlich, wie es dort jeder einfach so hinnimmt, dass Ichabod auf Tatorten rumspaziert und seine Meinung kundtut, sind diese Agenten denn allesamt Stümper? Und ich mag die neue Abbie nicht besonders, sie kommt mir neuerdings so verbissen vor. Wegen mir können sie und Ichabod ruhig Mitbewohner bleiben (zumal mir ohnehin schleierhaft ist, mit welchem Gehalt Ichabod eine eigene Wohnung bezahlen will), vielleicht lockert sie das wieder ein bisschen auf. Abgesehen davon wird sie keine bessere Haushälterin finden als Ichabod, das ist mal klar.
„Only in Sleepy Hollow does your boss get eaten by a demon.“ Um das zu wiederholen, Ichabod putzt Abbies Haus nicht nur von oben bis unten, er singt sogar dabei! Aber wird er wohl je seine Scheu vor weiblicher Unterwäsche verlieren? Kam es nur mir so vor oder wollte Ichabod Abbie beim Auftauchen ihres vermeintlichen Ex helfen, indem er eine Beziehung impliziert? Das fand ich nett, aber sie hat ja leider sofort abgeblockt. Bitte, diese seltsamen Flashbacks zu Geschehnissen aus alten Folgen (hier Corbins Tod) sind unnötig wie ein Kropf und halten die Erzählung nur auf. Warum hält man uns Zuschauer eigentlich grundsätzlich für blöd? Die Vorstellung, dass sein Name Macht über ein Wesen ausübt, fand ich schon immer spannend, auch wenn sich natürlich immer sofort der Rumpelstilzchen-Vergleich aufdrängt. Ichabod will das Archiv retten, doch kann es nicht, weil er offiziell noch immer Engländer ist, oh mei.
3 von 5 verschwiegenen Bananen.