Star Trek: Deep Space Nine | Resurrection (6×08)

„He’s a little different, isn’t he?“

Die Station erhält Besuch aus dem Spiegeluniversum: Bareil. Und Kira ist zu abgelenkt, um seine wahren Absichten zu bemerken. Spoiler!

I needed the exercise

Da staunt die Besatzung von Deep Space Nine nicht schlecht: Aus dem Nichts beamt sich Bareil auf die Station. Schnell ist klar, dass er sich um einen Besucher aus dem Spiegeluniversum handelt, der mal eben Kira als Geisel nimmt, um ein Shuttle zu erpressen. Die Flucht misslingt, doch Kira hat ein Einsehen und verzichtet auf eine Anzeige – stattdessen lädt sie Bareil zum gemeinsamen Essen mit Dax und Worf ein. Was Kira entgeht: Bareil ist im Auftrag der Intendantin unterwegs und soll einen der Orbs der Propheten stehlen.

Leider der falsche Zeitpunkt

Auch wenn die Ausgangsidee glatt „Shattered Mirror“ kopiert, hätte „Resurrection“ zu einem anderen Zeitpunkt eine richtig gute Folge werden können. Das Problem ist, dass Bareils Tod mittlerweile so lange her ist, dass Kira sogar schon eine weitere Beziehung hatte. Dass sie das Auftauchen von Spiegel-Bareil derart flasht, dass sie sich sofort in eine Affäre mit ihm stürzt, ist schlicht unglaubwürdig. Was schade ist, denn die charakterlichen Unterschiede der beiden Männer sind ziemlich faszinierend.

Bareil: „This must be very strange for you … you and I here together … me looking like him …“
Kira: „Fortunately, you’re not anything like him.“
Bareil: „You mean, he didn’t eat in bed?“

Worum geht es der Intendantin eigentlich?

Im Grunde aber hat „Resurrection“ mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Ich habe nie verstanden, wieso „Star Trek: Deep Space Nine“ einerseits so besessen vom Spiegeluniversum ist, andererseits aber so enervierend oberflächlich dabei bleibt. Das Auftauchen von Spiegel-Bareil bot die einzigartige Chance, einmal die spirituellen Aspekte des anderen Universums zu beleuchten. Denn dieser Bareil ist weit davon entfernt, eine religiöse Galionsfigur zu sein, nutzt aber interessanterweise denselben Charme, um Leute zu bestehlen.

Existieren die Propheten im Spiegeluniversum überhaupt? So ganz klar ist mir das nicht, denn Bareil schien sehr unwissend bezüglich der bajoranischen Religion. Das würde zwar erklären, warum sie selbst keine Orbs haben und einen stehlen wollen. Aber wenn auf der anderen Seite niemand die Propheten anbetet, wozu brauchen sie dann einen Orb? Um sich selbst zu Göttern aufzuschwingen? Wäre das besser erklärt worden, hätte das vielleicht sogar eine spannende Geschichte werden können.

Kiras entlarvender Männergeschmack

Kira nehme ich wie gesagt nicht ab, dass sie so blind vor Liebe ist, dass sie nicht merkt, was Sache ist. Sie alle haben mehr als genug Erfahrung mit dem Spiegeluniversum, dass ihr erster Gedanke sein müsste, dass ein Plan hinter allem steckt. Aber selbst Sisko macht sich ausschließlich Sorgen um Kiras Gefühle, nicht um seine Station. Dass ausgerechnet Quark Bareil durchschaut, passt zwar, ist aber trotzdem billig.

Was ich hingegen ausgesprochen aufschlussreich fand, war Quarks Analyse von Kiras Männergeschmack: „I had nothing against Vedek Bareil or Shakaar but they were a little too controlled, a little too controlling. They lacked fire … excitement.“ Spiegel-Bareil passt in dieses Schema tatsächlich nicht rein, aber wisst ihr, wer schon? Odo.

Resurrected Notes

• An einigen Stellen hatte ich das Gefühl, dass die Drehbuchautoren echt keine Lust hatten. Jemand beamt sich unautorisiert auf die Ops, aber niemand zückt eine Waffe? Und als sich später die Intendantin auf die Station beamt, löst das nicht mal die Sensoren aus?
• Wussten wir schon, dass Bareils Vorname Antos ist?

2 von 5 Bananen, die Worf das Mek’leth stehlen.

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