Sleepy Hollow | Root of all Evil (2×03)

Geld regiert die Welt. Ichabod und Abbie suchen eine Münze, die angeblich das Böse im Menschen hervorbringt. Und prompt fällt sie Jenny in die Hände – kurz nach einem heftigen Streit mit Abbie. Ich warne vor Spoilern!

Abbie und Ichabod versuchen, an eine alte Münze zu gelangen, die Henry in Umlauf gebracht hat, um mehr Leute für die böse Seite zu gewinnen. Bei dieser Münze handelt es sich um eine der dreißig Silbermünzen, die Judas erhielt, als er Jesus verriet, und bringt tatsächlich nur die Dunkelheit hervor, die bereits in jedem Menschen existiert. Als die Münze in Jennys Hände fällt, macht sie sich auf, Sheriff Reyes zu töten, die damals dafür gesorgt hat, dass ihre und Abbies Mutter in die Psychiatrie kam, wo sie sich schließlich das Leben nahm. Mit der Hilfe ihres neuen Verbündeten Hawley versuchen sie sie aufzuhalten.

Obwohl ich die Grundidee der Münze, die das Böse im Menschen zum Vorschein bringt, einigermaßen dämlich finde, habe ich diese Folge außergewöhnlich genossen. Vielleicht, weil am Rande die Motivationen einer jeden einzelnen Figur angerissen wurden, und gerade das ist es, was „Sleepy Hollow“ von Anfang an so stark gemacht hat. Im Mittelpunkt steht dabei einmal mehr die Beziehung zwischen Abbie und Jenny. Wussten wir eigentlich schon, dass ihre Mutter in der Psychiatrie war? Auf jeden Fall zeigt sich am Ende der Folge, dass auch sie schon von Dämonen verfolgt wurde und hoffte, ihre Töchter vor ihnen beschützen zu können. Dass dieser Plot so viel Raum einnimmt, auch die Frage, was sie tatsächlich in den Selbstmord getrieben hat, spricht sehr dafür, dass wir demnächst Flashbacks kriegen oder die Mutter auf irgendeine übernatürliche Weise wiederkommt.

Die gute Seite erhält in „Root of all Evil“ auch einen weiteren Verbündeten: Nick Hawley. Nun ja, ob er wirklich auf der Seite der Guten steht, ist so klar nicht ersichtlich, denn er hilft ihnen zwar, die Münze aufzuspüren und Jenny vom Mord an Reyes abzuhalten, doch am Ende verschwindet er mit besagter Münze und hat noch dazu vor, die restlichen neunundzwanzig zu suchen. Am Ende, machen wir uns mal nichts vor, wurde der Mann doch nur als Konkurrenz für Ichabod gecastet, und tatsächlich sind ein paar Eifersüchteleien nicht zu ignorieren. Ob Abbie wirklich nur ihre Riege an Kämpfern stärken will oder in Wirklichkeit seinem blonden Haar und den blauen Augen verfallen ist, wer weiß es schon. Auf der anderen Seite hat Abbie nie zuvor so offen ihre Zweifel an Katrinas wahren Motiven ausgesprochen, und auch das ist aufschlussreich, denn es wird immer deutlicher, dass Ichabods Frau eigentlich nur bei Abraham bleibt, weil sie hofft, ihren Sohn in Henry wiederzufinden.

Apropos Henry, er scheint unseren Helden immer einen Schritt voraus zu sein. Er verhindert sogar, dass Abbie und Ichabod Irving besuchen, wobei Ichabod schließlich einen Trick ersinnt, um dieses Ziel doch noch zu erreichen. (Dennoch, ging es nur mir so, oder hat Irving die Information, dass Henry für Moloch arbeitet, recht gelassen aufgenommen?) Was genau Henry plant, ist für uns bisher nicht ersichtlich, aber dass auch er mit seinen Gefühlen gegenüber Katrina kämpft, beweist allein die Tatsache, dass er sich in genau dem Haus einquartiert hat, in dem er geboren wurde.

„Also, I watched the finale of ‚Glee‘.“ Die Schwester in der Psychiatrie hält Ichabod für einen Patienten – vielleicht doch ein Argument für Skinny Jeans? Das war so süß, wie Abbie Ichabod Homosexualität zu erklären versucht, und er daraufhin meint, das sei doch nichts Neues und viel schlimmer wäre, dass Männer neuerdings ihre Hüte aufbehalten, wenn sie sich in einem Gebäude aufhalten. Wieso findet Reyes eigentlich keine Aufzeichnungen über Ichabod? Hatte Irving damals nicht sogar in Oxford angerufen und eine positive Auskunft bekommen? Hab ich was verpasst? Aber dass ihm Hawley eine ID macht, ist echt nett (und nun darf Ichabod auch endlich Bier trinken). Und die gespielte Beichte war einfach großartig.

4 ½ von 5 bezahlten Bananen.

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