Sleepy Hollow | Pittura Infamante (2×13)

Ichabod und Katrina haben ein Date, doch das läuft keineswegs wie erwartet, plötzlich hängt eine Leiche von Decke. Derweil stellt sich Abbie der ungemütlichen Frage, ob Irving noch ein Mensch ist oder ein wandelnder Körper wie einst Andy Brooks. Spoiler!

In dem Versuch, ihre Ehe zu retten, verbringen Ichabod und Katrina ein Date bei einem Treffen der Historischen Gesellschaft. Doch zu den Geistern der Vergangenheit, die Katrina an jeder Ecke erwarten, kommt bald schon eine sehr reale Bedrohung. Der Restaurator eines Bildes, das an diesem Abend erstmals wieder ausgestellt wird, wird kopfüber von der Decke hängend und mit aufgeschlitzter Kehle aufgefunden. Der Mörder scheint niemand Geringerer als der Künstler des Bildes zu sein, dessen Seele als Selbstportrait darin gefangen ist und Blut benötigt, um sich endgültig daraus befreien zu können.

Eine überraschend gute Folge, wenngleich ich bitte sofort einschränken möchte, dass es einfach nur traurig war, dass die Helden der Serie fast die ganze Zeit über getrennt waren. Abgesehen davon aber wurde eigentlich alles richtig gemacht, der Grusel war wohldosiert, und es gab einige sehr tolle Schockmomente. Die Idee eines Gemäldes als Portal ist vermutlich nicht die allerneuste, wurde aber – auch tricktechnisch – gut eingesetzt.

Wer sich dafür interessiert, im englischen Wikipedia gibt es einen sehr informativen Eintrag zum „Pittura Infamante“, wo sich einmal mehr zeigt, dass es sich lohnt, wenn die Autoren ihre Hausaufgaben machen. Das Einzige, was mich in dem Zusammenhang wirklich gestört hat, ist die Tatsache, dass sich das Gemälde in eine reale Kulisse verwandelte, kaum dass Ichabod und Katrina hineingestiegen waren. Es wäre weitaus beeindruckender gewesen, wenn die Umgebung auch den Eindruck eines Gemäldes gemacht hatte, vielleicht sogar mit der manchmal durch Perspektive entstehenden Unlogik. Und wieso die Zwei da drin einen Spaziergang gemacht haben, während das Leben eines Menschen auf dem Spiel stand, das geht über mein Begriffsvermögen.

Hach ja, Katrina, was soll man zu ihr noch sagen? Die Idee einer Date Night wäre sicherlich effektiver gewesen, wenn am Ende davon irgendeine Entscheidung gestanden hätte. So aber war es nichts Halbes und nichts Ganzes, Ichabod erkennt zwar, dass seine Frau weiterhin in der Vergangenheit verwurzelt bleibt und im Gegensatz zu ihm die Errungenschaften der Moderne nicht zu würdigen weiß, zieht daraus jedoch keine Konsequenz. Ich las jetzt, dass die Verlängerung von „Sleepy Hollow“ um eine dritte Staffel noch auf der Kippe steht und auf jeden Fall mit gewissen Änderungen verbunden sei, und ich glaube, Folgen wie diese helfen da nicht wirklich. Katrina ist momentan die Bremse, die die ganze Serie aufhält und mittlerweile den Großteil der Fans einfach nur noch nervt.

In other news, Frank Irving stellt sich der Polizei und erinnert sich offenbar auch nicht mehr daran, dass er im Kampf gestorben ist. Es ist eine gute Sache, dass Abbie sofort die Möglichkeit in Betracht zieht, dass er nicht mehr der Mensch ist, den sie kannte, sondern eine Marionette des Bösen, so wie Andy Brooks es war. Denn machen wir uns nichts vor, wir alle haben es gedacht, und es wäre sehr dumm gewesen, wenn man Abbie so blauäugig charakterisiert hätte. Doch im Gegenteil, sie bleibt zwar hoffnungsvoll, sorgt aber im Hintergrund bereits dafür, dass sie eine effektive Waffe besitzen, sollte es hart auf hart kommen.

„In modern America, touching in public is quite permitted. Also warrants the expression, ‚get a room‘.“ Abigail Adams wurde von der wundervollen Michelle Trachtenberg gespielt, die wir doch alle noch gut als Buffys kleine Schwester Dawn in Erinnerung haben. Ich bin hin und her gerissen, ob ich Ichabods Frisur in dieser Folge unglaublich genial oder unglaublich doof fand. Ging es nur mir so oder schien Ichabod von dem Kuss mit Katrina ziemlich unbeeindruckt? Eeeek, als Jenny die Kugeln aus dem Toten holen muss und der dann auch noch prompt aufwacht.

4 von 5 künstlerisch wertvollen Bananen.

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